„Alles in Zeitungen Geschriebene wird oft wieder vergessen. Aber ich wollte meine Geschichten konservieren. Diese Erkenntnis und das positive Echo einiger Leser haben mich dazu veranlasst, eine Reihe meiner Artikel in überarbeiteter Form in einem Sammelband zusammenzufassen“, erzählt Werner Garbas.
40 historische Geschichten
Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm die Reaktion eines ehemaligen Heizers auf seine Berichterstattung über ein Zugunglück am Güterbahnhof im Januar 1964. „Der Mann sprach mich an und dankte mir, dass ich den Vorfall für die Nachwelt erhalten habe. Er war damals vor Ort dabei“, erinnert sich Garbas. Für einen Artikel über einen englischen Fachmann für Linoleum, der 1994 nach Delmenhorst kam und später die Tochter des Hansa-Mitbegründers Bernhard Heinrich Lürssen heiratete, interessierte sich indes dessen Enkel.
Im Sommer dieses Jahres durchforstete der ehemalige Stadtarchivar seine seit 2015 im DELME REPORT erschienen Artikel, suchte seine Lieblingsgeschichten raus und überarbeitete sie nochmals. Teilweise wurde er von dem Diplom-Archivar Christoph Brunken, seinem Nachfolger im Stadtarchiv mit Material unterstützt. In Florian Isensee, Geschäftsführer des Oldenburger Isensee-Verlages fand er einen interessierten Partner für sein Projekt. Entstanden ist nun ein 96 Seiten dickes Buch mit vielen Geschichten und Fotografien.
Vom Mittelalter bis zum Hochwasser
In seinem Werk bricht Garbas zu Zeitreisen in die Delmenhorster Vergangenheit auf. Er geht chronologisch vor, spannt den Bogen von der Beisetzung des letzten Delmenhorster Grafen Christian IX. bis zum Delme-Hochwasser im Jahr 1998 und der Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den ehemaligen Delmenhorster Oberbürgermeister Jürgen Thölke.
Kurze Episoden reihen sich wie Mosaiksteine aneinander und eröffnen vielschichtige Einblicke in die Geschichte der Delmestadt. „Das Werk lädt dazu ein, in die jüngere Vergangenheit einzutauchen und sich mit der Stadtgeschichte zu beschäftigen“, sagt Florian Isensee. Es sei ein historisches Lesebuch geworden.
Auflage von 1.000 Stück
„Besonders gefallen mir jene Episoden für die ich historische Fakten mit Fiktion mische“, betont Garbas. Das gilt zum Beispiel für die Vorstellung der neuen leistungsstarken Dampfspritze der Feuerwehr im Jahr 1904, wo sich der Autor kurzerhand unter die Schaulustigen mischt. Als literarische Hilfsmittel dient ihm bei diesen Kapiteln eine „Zeitkapsel“.
Garbas hat an insgesamt 18 Büchern mitgearbeitet. Sein neues Werk „Delmenhorster Zeitreisen und Geschichte(n)“ ist mit einer Auflage von 1.000 Stück im Isensee-Verlag erschienen. Es ist im Buchhandel sowie im Museumsshop auf der Nordwolle für 12,90 Euro erhältlich. Gefördert wurde das Projekt durch die Volksbank Delmenhorst Schierbrok und die Stadtwerkegruppe Delmenhorst.