Will seine Chance beim Schopfe packen: Werders Angreifer Florian Kainz. Foto: Nordphoto Will sich in der Bundesliga etablieren: Werders Offensivtalent Florian Kainz. Foto: Nordphoto
Werder Bremen

„Immer Ersatz zu sein ist nicht mein Anspruch“

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Mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim startet Werder am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Weser-Stadion) in die Rückrunde. Es ist die Neuauflage der 2. Runde DFB-Pokals, dürfte aber ein gänzlich anderes Spiel werden.

Es war der 25. Oktober vergangenen Jahres, als Werder trotz Heimvorteil mit einer extrem defensiven Ausrichtung gegen Hoffenheim operierte und den favorisierten Gäste so Räume und Spielfreude zerstörte. Durch einen Treffer von Ishak Belfodil gewannen die Grün-Weißen damals mit 1:0, mussten sich ob ihrer unattraktiven Spielweise allerdings heftige Kritik gefallen lassen. 

Es war das vorletzte Spiel unter Trainer Alexander Nouri. Eines, das dessen Nachfolger Florian Kohfeldt in Vorbereitung auf das Bundesliga-Duell durchaus in seine taktischen Überlegungen mit einbezieht. 

Zwei Mannschaften, die ähnlich denken

„Nun, wir waren am Ende erfolgreich und Hoffenheim hat Probleme gehabt mit unserer engen Staffelung und großen Kompaktheit“, erinnert Kohfeldt, der bislang allerdings für mutigen Offensivfußball steht und so auch am Samstag gegen die Kraichgauer wieder antreten will. 

„Ich bin überzeugt, dass es ein intensives und attraktives Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten geben wird, da hier zwei Mannschaften aufeinander treffen, die ähnlich denken“, findet der Coach. Die Partie wird auch ein Wiedersehen mit Serge Gnabry werden, der in Bremen vor eineinhalb Jahren eine sensationelle Hinrunde spielte. 

Gnabry kommt mit viel Tempo

Nach die deutsche Nachwuchshoffnung in der Folge nicht mehr ganz so glänzen konnte und auch in Hoffenheim keinen leichten Start hatte, hat Gnabry zum Ende der Hinrunde wieder deutlich an Fahrt aufgenommen.  

„Serge hat ein wahnsinnig gutes Eins-gegen-Eins und kommt mit viel tempo. In Hoffenheim hat er zudem schon auf vielen Positionen gespielt. Teilweise als zweite Spitze, er könnte bei der TSG aber auch eine Option für die Außenposition sein“, weiß Kohfeldt um die Unberechenbarkeit und Offensivstärke des Ex-Bremers. 

Optionen in der Offensive

Eine Sonderbewachung werde es jedoch nicht geben. „Das müssen wir im Kollektiv lösen“, sagt Kohfeldt, der hofft, das Gnabrys Schwächen im Defensivverhalten seinem Team auch die eine oder andere Option in der Offensive eröffnet. 

Dort wird für den zum Hinrunden-Ende verletzten Fin Bartels höchstwahrscheinlich Florian Kainz der neue Mann an der Seite von Werders Top-Stürmer Max Kruse sein. Im Trainingslager in Spanien hat sich der Österreicher nachdrücklich empfohlen.

„Traingslager war psychisch anstrengend“

„Wir hatten ein gutes Trainingslager, aber auch eines, das psychisch sehr anstrengend war“, beschreibt Werdes Hoffnungsträger und meint damit vor allem die taktischen Einheiten.

„Der Trainer hat uns die Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir defensiv spielen sollen und wie wir offensiv spielen können“, so der Österreicher, der nun seine Chance bei Werder am Schopfe packen will. „Ich will in der Rückrunde beweisen, dass ich ein guter Bundesligaspieler bin“, so Kainz selbstbewusst.

„Kainzi hat seinen Wert schon bewiesen“

Im Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Twente Enschede (4:0) hatte Kainz am vergangenen Sonntag für den Treffer zum 1:0 gesorgt.  „Ich habe ja auch schon gute Spielen gezeigt, war bis jetzt aber nicht effektiv genug. Ich hoffe das ändert sich jetzt sagt er und kündigt an: „Immer Ersatz zu sein ist nicht mein Anspruch.“

Die Rückendeckung seines Trainers hat er jedenfalls. „Klar können wir und jetzt nicht hinstellen und sagen, dass Kainzi 17 überragende Hinrundenspiele bestritten hat. Aber ich finde, er hat schon Spiele gezeigt, in denen seine eigene Marke gesetzt hat. Anders als Fin Bartels. Aber auch Kainzi hat schon seinen Wert für uns unter Beweis gestellt. Ich bin froh, dass ich genau diesen Spielertypen in meiner Mannschaft habe“, so Kohfeldt.

Delaney fällt definitiv aus

Personell kann der Coach gegen Hoffenheim (Karten in allen Kategorien sind noch zu haben) nicht aus dem Vollen schöpfen. Thomas Delaney wird definitiv nicht spielen. Eine Vorsichtsmaßnahme, um dessen Blessur im Wadenbereich auszukurieren, damit der dynamische Mittelfeldmann im übernächsten Match, wenn es gegen Bayern München geht, wieder auf jeden Fall mitwirken kann.

 

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