Umsonst gejubelt: Dem Treffer von Werders Maximilian Eggestein war ein klares Foul im Mittelfeld vorausgegangen. Foto: Nordphoto Das Tor das keines war: Maximilian Eggesteins Treffer wurde zu Recht nicht anerkannt. Foto: Nordphoto
Werder Bremen

Werder ohne Killerinstinkt nur 0:0 gegen Hertha

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Werder bleibt unter Trainer Florian Kohfeldt im Weser Stadion ungeschlagen. Wie zuvor schon gegen Mainz und Hoffenheim reichte es nun gegen Hertha BSC zum dritten Mal in Folge vor eigener Kulisse aber nur zu einem Remis.

Werder spielte eine sehr starke erste Halbzeit, investierte viel, war dominant, hatte viel Ballbesitz und einige gute Chancen. Was allerdings fehlte, das war die Belohnung in Form von Toren. Einmal durfte zwar gejubelt werden, wenige Sekunden nach Einsatz des Video-Assistenten in Köln, verweigerte der Schiedsrichter dem Treffer von Maximilian Eggestein allerdings die Anerkennung.

Zu Recht, muss man sagen. Denn die Balleroberung gelang Thomas Delaney Im Kopfballduell mit Fabian Lustenberger lediglich mit Hilfe eines Ellbogenschlags ins Gesicht. Ärgerlich, denn die folgende Kombination über Theo Gebre Selassie und Jérome Gondorf bis zu Eggestein, der beim Schuss aus der Drehung nicht lange fackelte, war richtig stark.

Hertha wartete auf Konter

Den Bremer, für die Gondorf in der zweiten Minute auch noch den Innenpfosten getroffen hatte, gehörte die erste Halbzeit. Die Hertha agierte weit zurückgezogen und schien auf Konterchancen zu warten, von denen Werder aber keine wirklich gefährliche zuließ.
Nach dem Wechsel die Berliner dann wie ausgewechselt. Fast so, als wäre ihr Plan gewesen, Werder im ersten Durchgang kommen zu lassen, damit die Bremer ihre Kräfte verbrauchen.
„Jetzt müssen wir zupacken“, hatte Werder Trainer Kohfeldt im Vorfeld der Partie von seinem Team Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gefordert.

Keiner packt zu

Zugepackt, oder besser gesagt zugeschlagen hätte dann beinahe die Hertha. Als sich Gebre Selassie an der Grundlinie des eigenen Torraums nicht gerade schlau anstellte, stand der eingewechselte Berliner Ibisevic plötzlich am langen Pfosten frei, schaufelte den Ball mit dem schwachen linken Fuß aber über die Latte (67.).
Auch Werder hätte alles klar machen können. Zlatko Junuzovic brachte mit viel Schwung aus 16 Metern aber nur einen harmlosen Roller zustande. Gebre Selassie hatte die beste aller Gelegenheiten, köpfte aus kurzer Distanz aber zu unplatziert und Gondorf traf mit vollem Risiko im Nachschuss aus spitzem Winkel zum zweiten Mal an diesem Tag nur den Pfosten.

Aus vielen Chancen nichts Zählbares gemacht

Und als sich die Fans schon fast mit dem 0:0 abgefunden hatten, schoss Maximilian Eggestein freistehend noch einen Berliner Verteidiger auf der Torlinie an. Symptomatisch für einen Tag, an dem die abstiegsbedrohten Bremer (in der Tabelle weiterhin auf dem Relegationsplatz) gegen ein etabliertes Team aus dem gesicherten Tabellenmittelfeld eigentlich ein gutes Spiel ablieferten, den Ball trotz vieler hochkarätiger Chancen aber nicht über die Torlinie bekamen.

Zumindest nicht ohne vorhergehendes Foulspiel, das bei Betrachten der TV-Bilder auch völlig unstrittig war. Auch wenn es in diesem Fall zu Werders Nachteil war: Der Video-Beweis ist schon eine sinnvolle Sache und kann den Fußball ein Stück weit gerechter machen.

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