„Ihre Sendung ist da!“, verspricht die Benachrichtigungskarte, tatsächlich machten sich in der vergangenen Woche knapp 20 Kunden vergeblich auf den Weg zur Abholstelle an der Oberneulander Heerstraße. Foto: Schlie
Die Beschwerden über DHL-Pakete auf Irrwegen reißen nicht ab: In der vergangenen Woche wartete Gerhard Stark aus Borgfeld vergeblich auf seine Lieferung. Laut Sendungsverlauf war das Paket am Dienstagmorgen im Zielpaketzentrum bearbeitet worden.
Erst am Donnerstag erfolgte der Zustellversuch – Pech für Stark, er war nicht zu Hause. Kein Problem, im Briefkasten fand er eine Benachrichtigungskarte: zwei Pakete, abzuholen ab Freitagmorgen, 10 Uhr, in der Postfiliale 333, Oberneulander Heerstraße 26-28.
In dieser Häufung noch nicht erlebt
„Ich habe nicht verstanden, warum die mich nach Oberneuland geschickt haben. Eigentlich ist die nächste Abholstelle an der Edisonstraße“, sagt Stark. Doch als er am Freitagnachmittag dort vorstellig wurde, gab es nichts abzuholen außer einer schlechten Nachricht. „Mein Paket war nicht da“, sagt Stark. Der Mitarbeiter habe ihm dann erzählt, dass er an dem Tag nicht der einzige Kunde gewesen sei, der unverrichteter Dinge wieder gehen musste.
Auch gegenüber dem Weser Report bestätigt ein Mitarbeiter des Shops: „Das waren so 18 bis 19 Pakete, die nicht da waren“. In Einzelfällen komme das öfter mal vor, in dieser Häufung habe er das aber auch noch nicht erlebt. Inzwischen seien die Sendungen aber eingetroffen. „Es hat da wohl im Paketzentrum eine Umstrukturierung gegeben. Das läuft noch nicht ganz optimal“, meint er.
„Nach Kanada ging es schneller“
Nicht eingetroffen waren allerdings die Pakete für Gerhard Stark. Erst am gestrigen Dienstag tauchte die Sendung wieder auf. Sie sollte auf Wunsch von Stark in die Abholstelle an der Edisonstraße geliefert werden. Bis Redaktionsschluss war nicht klar, ob sie dort auch eingetroffen ist. Laut Sendungsverfolgung sollte ein zweiter Zustellversuch erfolgen.
Zurück in die Filiale an der Oberneulander Heerstraße. Eine ältere Dame hat das Gespräch zwischen dem Reporter und dem Mann hinter dem Tresen mitbekommen. „Hier ist gleich die nächste Geschichte“, sagt sie und hält eine gerade abgeholte Sendung in die Luft. „Ein Weihnachtspaket“, erklärt sie mit Stirnrunzeln. „Zwei Pakete sind zurück zum Absender gegangen, ohne dass wir eine Benachrichtigung erhalten haben“, berichtet sie. „Das zweite ist immer noch von Berlin unterwegs. Nach Kanada ging es schneller.“
DHL konnte auf Anfrage nicht spontan erklären, warum die Pakete zum angegebenen Zeitpunkt nicht in der Abholstelle waren. Sprecherin Maike Wintjen bat um Übermittlung der Benachrichtigungskarte, um damit im Betrieb nachforschen zu können.
