Auf dem Gelände des Gewerbeparks Uesener Feld könnte Amazon bald ein Logistikzentrum bauen. Achimer wollen wissen, welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt. Foto: Bruns Auf dem Gelände des Gewerbeparks Uesener Feld könnte Amazon bald ein Logistikzentrum bauen. Achimer wollen wissen, welche Vor- und Nachteile das mit sich bringt. Foto: Bruns
Transparenz

Geplante Ansiedlung: Amazon verunsichert Achimer

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Der Handelsriese Amazon soll planen, in Achim ein Vertiebszentrum zu errichten. Unternehmer und Politiker wollen endlich wissen, was die Ansiedlung für die Stadt bedeute - selbst wenn diese noch ungewiss ist.

„Ich weiß einfach nicht, ob Amazon ein Segen für Achim wäre. Als Bürger ist es mühsam, das zu recherchieren“, sagt der Achimer Unternehmer Karsten Falldorf. So wie ihm gehe es vielen seiner Freunde.

Nachbarn und selbst Politiker hätten sich an ihn gewendet, weil sie nicht wüssten, was aktuell zwischen der Stadt Achim und dem Internetkaufhaus verhandelt werde. „Ich merke an den Fragen meiner Freunde, dass nicht nur mich das bewegt“, sagt der Unternehmer.

Unterstützung aus der Kommunalpolitik

Auf der Bürgerplattform Achim-dialog.de stellt Falldorf nun online einen Antrag an die Stadt: Es soll Klarheit geschaffen werden, was für die Achimer dabei rum kommt, sollte sich Amazon für eine Ansiedlung entscheiden.

Die Internetseite ist ausschließlich für Achimer zugänglich, die sich so mit ihren Ideen und Forderungen an Politiker und die Verwaltung im Rathaus wenden können. 16 Unterstützer hat Falldorfs Initiative bereits, darunter auch Gesichter aus der Achimer Kommunalpolitik.

2.000 neue Arbeitsplätze möglich

Sollten sich in den nächsten sieben Tagen weitere Befürworter melden, kann der Antrag automatisch auf eine Tagesordnung des Fachausschusses für Stadtentwicklunug rücken. „Wenn Achim sich durch die Ansiedlung mehr Kitas leisten könnte, dann hätte Achim was davon. Wenn es einen Nutzen für die Stadt gibt, kann man das doch mitteilen“, gibt Falldorf ein Beispiel.

Als Unternehmer sieht er Vor- und Nachteile für die Ansiedlung Amazons. Pro: Bei erfolgreichen Verhandlungen sollen 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen, in Spitzenzeiten wie zum Weihnachtsgeschäft auch noch deutlich mehr Mitarbeiter benötigt werden.

Verbesserung des Verkehrs möglich

Contra: Die sowieso schon angespannte Verkehrslage in Achim könnte sich weiter verschärfen. Dass zumindest die Verkehrssituation sich nicht verschlechtern soll, sagt der Straßen- und Verkehrsplaner der Stadt Achim.

Im Gegenteil: Mit Amazon gebe es die Chance, dass der Verkehrsfluss sich verbessert. Dabei verweist der Planer auf das aktuelle Verkehrsgutachten für die Ueser Kreuzung, das am 13. Februar, 17 Uhr, öffentlich im Rathaus vorgestellt wird.

Verhandlungen gehen weiter 

Unter anderem wird in dem Gutachten empfohlen, die Ampelschaltung an der Kreuzung zu optimieren. „Ob Amazon kommt, ist zurzeit noch offen. Bis heute ist der Grundstückskaufvertrag noch nicht unterschrieben“, sagt der Stadtplaner. Konkreter wird es nicht.

Karsten Falldorf und seinen Unterstützern sind diese Informationen zu wenig, um sich für oder gegen Amazon entscheiden zu können. Die von der Stadt Achim und der Kreissparkasse Verden gegründete Gesellschaft „Entwicklung und Vermarktung von Grundflächen“ (EVG) verhandelt derweil weiter mit Amazon.

Achimer haben noch bis kommenden Mittwoch, 14. Februar, die Möglichkeit, auf achim-dialog.de Ideen in den Antrag von Karsten Falldorf einzubringen und seine Initiative für mehr Transparenz in Sachen Amazon zu unterstützen.

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