Die Branche wird der Nachfrage entsprechender Dienstleistung gerecht: „Es gibt immer mehr Pfandhäuser. Alleine der Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP), ein Zusammenschluss auf freiwilliger Basis, zählt 220 Mitglieder und damit zehn Prozent mehr als noch vor fünf Jahren“, berichtet Wolfgang Schedl, Präsident der Organisation.
Die Familie von Aram Aktan ist seit 2005 am Markt und gehört zu eben jenen, die stetig expandieren. „Zwei reinrassige Pfandleihhäuser und ein Großhandel mit mehreren Niederlassungen in Bremen und Umgebung gehören zu unserem Unternehmen“, sagt Aktan.
Erst vor kurzem haben die Firmeninhaber ein Pfandleihhaus an der Sögestraße eröffnet. Edelmetalle, Zahngold, Goldbarren und Brillanten sind die gängigen Sachen, die dort angekauft und verkauft werden. Aktuell sei der Goldpreis auf einem Niveau, das beides attraktiv mache. „Nicht zu hoch und nicht zu niedrig.“
Löcher im Finanzhaushalt stopfen
Mit dem Goldpreis steht und fällt das Geschäft. Das bestätigt auch Andreas Jordan, dessen Familie das Gewerbe seit 1929 betreibt. Neben zwei Geschäften in Bremen und einem in Kiel hat sie jüngst eines in Delmenhorst eröffnet.
An der Friedrich-Ebert-Straße und am Breitenweg versetzen rund 75 Prozent Stammkunden ihre Wertsachen. „Mehr als 90 Prozent von ihnen lösen diese auch wieder aus. Meistens müssen nur kurzfristige Löcher im Finanzhaushalt gestopft werden“, berichtet Andreas Jordan.
Ein Prozent Zinsen plus Gebühren im Monat
Seinen Angaben zufolge bekommt das Klientel in Jordans Leihhäusern bis zu 90 Prozent des Materialwertes. In der Regel läuft ein Vertrag über drei Monate, dann gibt es einen Monat Karenzzeit. „Hat der Kunde sein Hab und Gut bis dahin nicht zurück erworben, besteht zu Beginn des fünften Monats die Gefahr, dass die Ware versteigert wird“, erläutert der Firmenchef.
„Wird bei der Auktion im Vergleich zum Darlehen ein Überschuss erwirtschaftet, steht dieser dem Kunden zu. Der zahlt ansonsten ein Prozent Zinsen plus Gebühren monatlich. Letztere richten sich nach der Höhe des Darlehens“, ergänzt er.
„Für beide Seiten attraktiv“
Jordan ist Mitglied des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes. Und das wächst. Wer dazu gehört, verpflichtet sich, die 1961 von der Bundesregierung erlassene Verbraucherschutzverodnung einzuhalten. Darauf achtet der Verband.
Das Gesetz garantiert dem Kunden stabile Zinssätze unabhängig vom Auf- und Ab auf dem Geldmarkt sowie klare Spielregeln bei der Vergabe von Pfandkrediten. „Und das macht das Geschäft für beide Seiten attraktiv“, so Schedl.
Verbraucherzentrale: „Keinerlei Beschwerden“
Hinzu komme der soziale Aspekt. Der Handel sei etwas für Personen aller Schichten – das einzige, was benötigt wird ist ein Pfandgegenstand. Das Beste sei dabei, dass man im Gegensatz zu einem Bankkredit nicht mit Haus und Hof hafte. „Nutzer können nicht in die klassische Schuldenfalle tappen“, betont der Experte.
Auch seitens der Bremer Verbraucherzentrale spricht nichts gegen diese Form des Handels. „Wir haben keinerlei Beschwerden in dieser Hinsicht. Von daher scheint es offensichtlich keine gravierenden Probleme zu geben“, sagt Gerrit Cegielka, Jurist bei der Verbraucherzentrale.
Wie Sie bereits anführen, werden Pfandleihhäuser immer beliebter. Ich denke, dass diese Option an Geld zu kommen von vielen aufgrund der Einfachheit erwogen wird. Ich denke ebenso wie Sie, dass dies für beide Seiten sehr attraktiv sein kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Um bei finanziellen Engpässen schnell an Geld zu kommen ist die Pfandleihe sicherlich eine Option. Dabei kommt es wie Sie bereits sagen kommt es auf die Laufzeit und generell die Bedingungen des Vertrages an. Vielen Dank für die Erläuterung der Pfandleihe und den Rahmenbedingungen des Vertrages!
So eine Pfandleihhaus ist wirklich eine tolle Sache. Gerade wenn man schnelles Geld braucht. Das mit dem Finanziellen Engpässen kann wirklich sehr schnell gehen.
Dass man in keine klassische Schuldenfalle tappe, ist richtig. Mein Nachbar war eine Zeitlang stark verschuldet und war gezwungen sein KFZ zu belehnen. Er konnte so seine Schulden abbauen und ist nun kurz davor, sein Auto zurückzuerwerben.
So ein Pfandleihhaus kann wirklich eine große Erleichterung sein wenn es um kleinere Engpässe geht in finanzieller Hinsicht. Deswegen ist die Pfandleihe durchaus immer sehr gut. Denn manchmal brauch man einfach mal schnelles Geld.
Für unsere Zwecke scheint die Pfandleihe wie gemacht, da Sie schreiben, die reguläre Vertragsdauer sei drei Monate. Da wir ganz unkompliziert unser Auto verpfänden möchten, bis wir auswandern und es verkaufen, haben wir noch genau das Quartal um zu es uns zurückzukaufen. Umso besser ist es zu hören, dass potentielle Überschüsse einer Kaution an uns zurück gehen würden – vielleicht könnten wir das Auto am Ende einfach an das Pfandhaus verkaufen!
Ich finde an der Pfandleihe auch gut, dass es eben nicht die Gefahr gibt in eine Schuldenfalle zu rutschen. Man verliert nur das, was man abgibt. Ich habe in meiner Jugend des Öfteren mein KFZ belehnt und min damit gut gefahren.
Das stimmt. Man kann echt viele finanzielle Engpässe, wenn man sofort und ohne Probleme Geld haben möchte. Eine Freundin von mir hat alles versucht, um ein Darlehen von einer Bank zu bekommen, aber die Regeln sind oft zu streng. Sie hat sich deswegen für eine Auto-KFZ-Pfandleihe entschieden. Man hat damit viele Vorteile.