Bei Schneefall reicht meistens schon der Griff zum Besen um eine Rutschpartie zu vermeiden. Bei vereisten Gehwegen reicht dies nicht in allen Fällen aus. Bei Schneefall reicht meistens schon der Griff zum Besen um eine Rutschpartie zu vermeiden. Bei vereisten Gehwegen reicht dies nicht in allen Fällen aus. Foto: Spier
Ratgeber

Warum der Griff zum Salz im Winter schädlich ist

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Kaum sinken die Temperaturen greifen Anwohner zum Salz um ihre Gehwege zu sicher. Dabei wird jedoch oft vergessen, welche Folgen der Einsatz haben kann. Zumal er in Bremen rechtswidrig ist.

Der Winter hat bislang im Bremer-Norden nur vereinzelt zugeschlagen. Und obwohl die Temperaturen zeitweise konstant um die Null Grad liegen, gab es bislang wenig Eis und Schnee auf den Straßen und Gehwegen zu verzeichnen. Dennoch greifen Anwohner und beauftragte Winterdienste selbst bei freien Gehwegen rechtswidrig zum Salz.

„Wir gehen Beschwerden nach und kontrollieren die angegebenen Stellen“, sagt Uwe Papencord vom Ordnungsamt Bremen. Anwohner würden dann auf die gesetzliche Lage hingewiesen und es werde gegebenenfalls ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

Die Ausnahmen

Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Nördlich der Lesum ist der städtische Umweltbetrieb mit dem Winterdienst beauftragt. „Wir haben eine Ausnahmegenehmigung auch auf Gehwegen ein Salz/Sandgemisch zu verwenden“, sagt Kerstin Doty vom Umweltbetrieb Bremen. Dies sei bei brisanten Wetterlagen wie Blitzeis erlaubt. „Denn dann reichen die abstumpfenden Mittel nicht mehr aus“, erklärt Doty.

Das Eis müsse dann zusätzlich schmelzen und das Wasser anschließend abfließen können. „Mitarbeiter kontrollieren die Straßen und entscheiden dann nach Witterungslage, welches Streugut notwendig ist“, so Doty. So könne es auch passieren, dass bei schwierigen Verhältnissen am Rande von Parkanlagen gestreut werden muss.

„Wir sind beauftragt die Verkehrssicherheit sicherzustellen“, erklärt Doty. „Bevor jemand fällt“, ergänzt sie. Dies kann dann auch dazu führen, dass das Salz- und Sandgemisch zum Einsatz kommt und das erwartete Blitzeis ausbleibt.

Folgen für die Umwelt

„Salz als Streugut einzusetzen, hat Folgen. Zum einen können Tiere sich Augen und Pfoten verätzen und zum anderen können Bäume und Hecken absterben“, teilt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit. Während die Verätzungen durch Hilfsmittel wie Vaseline in Maßen gehalten werden können, würden die möglichen Folgen für Natur und Umwelt erst in den kommenden Monaten sichtbar.

„Mit dem Schmelzwasser versickert das eingesetzt Salz in den Boden. Dort können dann Baumwurzeln angegriffen oder das Grundwasser verunreinigt werden“, so Sigrid Wolff vom BUND. Aus diesem Grund rät sie davon ab, Salz einzusetzen.

Nach ihren Angaben gäbe es zahlreiche Alternativen. Sand, Kies, Splitt aus Steinen oder Sägespäne gelten als wirksams abstumpfende Mittel. Außerdem reiche es bei Schnee meist schon aus, den Gehweg gründlich mit dem Besen zu reinigen.

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