„Wenn der Kapitän fehlt, ist das nie eine gute Situation“, sagt Werder-Trainer Florian Kohfeldt. Muskuläre Probleme im Oberschenkel sind es, die den Österreicher zu einer Pause zwingen. Immerhin: Mitte kommender Woche dürfte er wohl wieder ins Training einsteigen, so dass ein Einsatz am darauffolgenden Wochenende im Derby gegen den HSV wieder höchstwahrscheinlich ist.
Doch Junuzuvics Ausfall gegen Freiburg scheint Kohfeldt tatsächlich auf die Stimmung zu drücken. So gut seine Laune sonst immer ist, wenn es um die Vorschau auf den nächsten Gegner geht, so dauert es dieses Mal doch einige Minute, bis sich der Coach zum ersten Mal ein einigermaßen gelöstes Lächeln über die Lippen kommt.
Bargfrede und Pavlenka wieder fit
Dabei hätte der 35-Jährige eigentlich allen Grund dafür. Durch die letzten Siege gegen Schalke und Wolfsburg hat Werder seine Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt deutlich verbessert, da einige der direkten Konkurrenten in der Zwischenzeit leer ausgingen.
Auch personell sieht es eigentlich gut aus vor der Reise in den Breisgau: Philipp Bargfrede und Jiri Pavlenka sind nach überstandenen Blessuren wieder ins Training eingestiegen und können auf jeden Fall auflaufen. Zudem steht mit Thomas Delaney ein exzellenter Ersatz für Junuzovic in den Startlöchern bereit.
Rückkehrer Johannsson mit verblüffender Effektivität
Und dann hat Kohfeldt in den vergangenen Spielen mit Aron Johannsson ja noch einen weiteren Trumpf dazu bekommen, der in jedem Spiel sticht. Nach einjähriger Verletzungspause ist der isländische Nationalspieler von heute auf morgen zu einem der offensiv effektivsten Bremer avanciert.
Egal ob als Einwechselspieler oder von Beginn an: Der Blondschopf bereitet vor uns knipst, als hätte es für ihn nie eine Zwangspause gegeben. „Die lange Pause war nicht einfach. Aber ich bin positiv und habe immer an mich geglaubt. Ich wusste, dass ich belohnt werde, wenn ich wieder richtig trainieren kann“, sagt der 27-Jährige.
Ganz spezielle Art Fußball zu spielen
Auch der Trainer habe ihm während der langen Rekonvaleszenz geholfen. „Er hat an mich geglaubt und gesagt, dass ich geduldig bleiben solle. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben“, so Johannsson der als Mittel- und Flügelstürmer unter Kohfeldt gelernt habe, dass er auch Defensivaufgaben zu erfüllen hat.
Mit einem guten Gefühl würden sich die Grün-Weißen am Samstagabend auch gerne wieder auf den Heimweg aus Freiburg machen. Dort erwartet sie allerdings eine ganz schwere Aufgabe. „Ein sehr spezielles Stadion mit einem Spielfeld, das nahezu quadratisch ist und wo man einen anderen Fußball spielen muss“, sagt Kohfeldt. Dazu die spezielle Freiburger Art Fußball zu spielen und zu verteidigen, weiß jeder zu jedem Zeitpunkt was zu tun ist.