Guter Dinge: Werders neuer Abwehrmann Sebastian Langkamp Foto: Nordphoto Neuer Mann für Werders Abwehr: Sebastian Langkamp Foto: Nordphoto
Werder Bremen

„Herausforderungen sind außerhalb der Komfortzone“

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Vor dem Spiel auf Schalke (Samstag, 15.30 Uhr) stellt Werder seine kurzfristigen Neuzugänge Milot Rashica und Sebastian Langkamp vor. Chancen auf einen Platz in der Startformation hat aber nur der 21-jährige Kosovare.

Nach langer Hängepartie hat der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist das Wintertransferfenster doch noch durchaus zufriedenstellend gelöst. Seinen bisherigen Top-Verdiener Izet Hajrovic hat der Tabellendrittletzte an Dinamo Zagreb abgegeben und im Gegenzug für den Angriff Milot Rashica und für die Innenverteidigung Sebastian Langkamp (30) verpflichtet.

„Durch diese Transfers entlasten wir sogar unser Gehaltsbudget“, erklärt Frank Baumann, Werders Geschäftsführer Sport, der zudem weiterhin darauf hofft, auch noch Verteidiger Lamine Sané anderweitig an den Mann zu bringen, so dass sich das Budget noch weiter entspannt.

Erstligaerfahrung aus 153 Spielen

Während Kosovo-Nationalspieler Rashica in Deutschland noch ein unbeschriebenes Blatt ist, gehört der von Hertha BSC kommende Langkamp mit 153 Erstligaspielen (spielte auch schon für den Hamburger SV, Karlsruher SC und FC Augsburg) zu den Etablierten. Zu übersehen ist er mit seiner Körpergröße von 1,91 Meter auch nicht. Selbst im Sitzen überragt er bei seiner Vorstellung deutlich seinen neuen Trainer Florian Kohfeldt.

Für Langkamp Grund genug, den Hebel an der Unterseite seines Bürostuhls zu betätigen, so dass seine Sitzfläche ein paar Zentimeter absinkt und Kohfeldt dank seiner hochgegelten Frisur sogar einen Hauch größer wirkt.

Nettes Telefonat als Türöffner

Der Mann aus der Hauptstadt gilt als Teamplayer und sei als Führungsspieler und Kapitän der Hertha schon länger auf dem Werder-Radar gewesen, erzählt Kohfeldt. Den Transfer sei aber erst nach dem Heimspiel gegen Hertha am vergangenen Wochenende eingestielt worden.

„Das kann man schon als Nacht und Nebel-Aktion bezeichnen“, lacht Langkamp, der in vergangenen Wochen in Berlin nicht mehr die Spielzeit bekommen habe, die er sich erhofft hatte. Und so reichte ein „nettes telefonat mit dem Trainer“ (O-Ton Langkamp), um den Wechsel des Routiniers an die Weser innerhalb von 48 intensiven Stunden unter Dach und Fach zu bringen.

Zweiter Anlauf nach 15 Jahren

Dabei hat auch die frische Erinnerung an das Spiel ihren Teil der Überzeugungsarbeit geleistet. „Für Hertha war es ein glückliches 0:0. In dem Spiel habe ich erlebt, was für eine Power, was für eine Dynamik von Werder kommt.

Hier ist es immer von Vorteil ein Heimspiel zu haben“, schwärmt der Neuzugang, der als B-Jugendlicher bereits ein Probetraining bei Werder absolviert hatte, sich dann allerdings für einen Wechsel zu Bayern München entschied. Nun also 15 Jahre danach Anlauf Nummer zwei in Bremen.

Bewusst für etwas anderes entschieden

„Mir ist bewusst, was auf dem Spiel steht“, sagt Langkamp über seine neue Aufgabe und will mit seiner Erfahrung im fortgeschrittenen Fußballalter Werder im Kampf um den Klassenerhalt helfen. Er habe sich bewusst für etwas anderes entschieden. Eine Herausforderung, wie Langkamp sagt und anfügt: „Herausforderungen sind außerhalb der Komfortzone“

Klar will der lange Abwehrmann auch so schnell wie möglich auf dem Platz seine Qualitäten zeigen, doch Kohfeldt wird wohl kaum seine eingespielte Innenverteidigung mit Niklas Moisander und Milos Veljkovic kurz vor dem nächsten Match umkrempeln.

Rashica mit guten Chancen auf die Startelf

Während für den erfahrenen Langkamp, der bei seiner Vorstellung sogar selbst die Bremer Abwehr lobt, erst einmal nur ein Platz auf der Bank in Aussicht ist, scheint für den jungen Rashica alles möglich.

„Milot ist ein Spieler, der uns sofort verstärken kann“, sagt Kohfeldt und räumt dem Neuzugang von Vitesse Arnheim gute Chancen für die Startelf auf Schalke ein. Er könne sich aber genau so gut vorstellen, dass der leichtfüßige und dribbelstarke Rashica auch in der 60. Minute reinkommen könnte, fügt Kohfeldt an.

Auch gegen die Königsblauen fordert Kohfeldt von seinem Team wieder, dass es den richtigen Moment zum zupacken erkennt. Dann sei es möglich auch auf Schalke zu gewinnen.

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