Abgesehen von den Langzeitverletzten konnte Florian Kohfeldt aus dem Vollen schöpfen. Der in Freiburg noch verletzte Zlatko Junuzovic kehrte in die Startelf zurück. Dafür musste Aron Johansson auf die Bank.
Bevor das Spiel so richtig Fahrt aufnehmen konnte, sah sich Schiedsrichter Felix Zwayer gezwungen, nach nur dreieinhalb Minuten die Partie zu unterbrechen. Grund: Im HSV-Block waren wiederholt Feuerwerkskörper gezündet und teilweise auch Richtung Spielfeld geworfen worden.
Eggestein mit der ersten Chance
Die erste gute Gelegenheit auf Bremer Seite hatte Maximilian Eggestein. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze wurde jedoch geblockt (16.). Im Gegenzug hatte Werder Glück, dass Niklas Moisander den überraschend aufgebotenen Jatta entscheidend stören konnte (17.). Der Ex-Bremer Hunt hatte ihn mustergültig bedient.
Kurz darauf ließ Jiri Pavlenka am Fünfmeterraum den Ball fallen, seine Verteidiger bügelten jedoch für ihn aus (25.). Der HSV wirkte in dieser Phase einen Tick entschlossener.
Werder kommt nicht hinter die Kette
Obwohl Thomas Delaney, Maximilian Eggestein und Zlatko Junuzovic sich viel bewegten, gelang es den Bremern weder, hinter die Vierkette der Hamburger zu kommen, noch zwischen den Abwehrriegel und die davor postierte Fünferkette zu spielen.
Kurz vor der Pause dann die nächste Unterbrechung: Max Kruse stand zur Ecke bereit.Doch weil wieder Raketen aus dem HSV-Block flogen, beorderte Schiri Zwayer die Spieler sicherheitshalber zur Mittellinie.
Zweite Hälfte beginnt verheißungsvoll
Die zweite Hälfte begann verheißungsvoll für Werderfans. Santos rettete nach einer Ecke jedoch knapp vor Augustinsson. Danach Werder zwar mit Feldüberlegenheit, doch zwingende Torchancen sprangen nicht dabei heraus. Auf der anderen Seite versuchte sich zweimal Aron Hunt mit Schüssen, verfehlte das Ziel aber jeweils. Pavlenka wäre zur Stelle gewesen. Wie er es auch beim Schuss des Ex-Bremers nach 70 Minuten war.
Nach 71 Minuten dann endlich mal wieder ein Aufreger vor dem HSV-Tor. Doch Eggesteins Schlenzer ging knapp daneben. Zehn Minuten später scheiterte er erneut mit einem Kopfball an HSV-Keeper Mathenia.
Werders Joker stechen
Kohfeldt brachte mit Belfodil und Johannsson zwei frische Kräfte für die Offensive. Und die Joker stachen: Bargfrede setzte entscheidend nach. Johannsson kam an den Ball. Sein Schuss trudelte Richtung Linie. Belfodil setzte entscheidend nach und am Ende spielte im grün-weißen Freudentaumel keine Rolle, ob der Algerier oder HSV-Verteidiger van Drongelen den Ball zuletzt berührt hatte.
Während HSV-Vorstand Heribert Bruchhagen beim Schuss von Johannsson ein „klares Abseits“ ausgemacht hatte und im Fernseh-Interview über die Video-Assistenten schimpfte wie ein Rohrspatz, waren sich die Experten nach anfänglichen zweifeln dann ziemlich einig. Belfodil stand im entscheidenden Moment auf gleicher Höhe mit dem Ball und damit nicht im Abseits.