Vor allem in den Kurven kann es schon mal eng werden, bei zu vielen parkenden Fahrzeugen am Straßenrand. Foto: gri Vor allem in den Kurven kann es schon mal eng werden, bei zu vielen parkenden Fahrzeugen am Straßenrand. Foto: gri
Wacholderweg

„Elterntaxi“-Chaos rund um die Kita?

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Anwohner und Stadtverwaltung bewerten die Verkehrssituation rund um die Kindertagesstätte am Wacholderweg unterschiedlich. Auch bei der Polizei ist das Thema "Elterntaxi" bekannt. Sie begegnet dem Problem mit Kontrollen

Eigentlich ist der Wacholderweg eine ruhige Spielstraße. Doch einigen Anwohnern machen in der beengten Straße die so genannten „Elterntaxis“ zu schaffen, also Eltern, die ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule oder – wie am Wacholderweg – zur Kindertagesstätte fahren. „Zu den Bring- und Abholzeiten kommt es zu teilweise chaotischen Situationen, vor allem in den Sommermonaten, wenn die warmen Temperaturen die Mütter zum Verweilen und einer Zigarettenpause einladen und sie ihre Pkws dann mehr als nur ein paar Minuten parken“, klagt Anwohner Ernst Vogeler.

Chaos am Wacholderweg

Auch im Rathaus kennt man das Problem, sieht es aber als bereits gelöst an: „Aufgrund der beengten Parkplatzsituation vor Ort hat die Verwaltung den Ausbau von 16 Stellplätzen veranlasst, wodurch nun insgesamt 21 Parkplätze vorhanden sind. Diese dienen überwiegend dem Personal von Kita und Krippe, stehen aber auch den Eltern zur Verfügung“, teilt der städtische Pressesprecher Timo Frers auf Nachfrage mit. Nach Auskunft der Kindergartenleitung habe sich die Verkehrssituation dadurch deutlich verbessert.

Dem widerspricht Vogeler: „Der Parkplatz wird gar nicht von den Eltern genutzt. Stattdessen parken sie die Straße rund um die Kita komplett zu, so dass Fahrzeuge kaum passieren können.“ Seine Beschwerden hätten bei der Stadt jedoch nie das nötige Gehör gefunden. „Es ist für mich unverständlich wie entspannt die Stadt auf die Verstöße der Straßenverkehrsordnung reagiert und sie sogar toleriert“, klagt er.

Begrenztes zeitliches Fenster

Dazu heißt es von Hendrik Abramowski, Fachdienstleiter Verkehr der Stadt Delmenhorst: „Das Elterntaxi-Aufkommen hier und andernorts spielt sich in einem jeweils begrenzten zeitlichen Fenster ab. Am Wacholderweg hat sich die Situation jedoch im Vergleich zu anderen Standorten durch die ergriffenen Maßnahmen entspannt, sodass Kontrollen dort nicht mehr prioritär sind.“
Désirée Krikkis, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Delmenhorst, Oldenburg-Land, Wesermarsch bestätigt auf Nachfrage, dass man regelmäßig im Bereich von Schulen und Kindergärten Kontrollen durchführe.

Doch nicht nur die parkenden Autos verärgern Ernst Vogeler, sondern auch deren durchschnittliche Geschwindigkeit. „Der Wacholderweg ist eine Spielstraße. Dort ist eine Höchstgeschwindigkeit von vier bis maximal sieben Studenkilometer zulässig. Die Geschwindigkeiten der ‚Elterntaxis‘ übertreffen diese Werte um ein Vielfaches“, berichtet der Anwohner. Seine Kritik will er vor allem als Mahnung verstanden wissen. „Es geht uns nicht um eine Bestrafung, sondern um Rücksicht, den Anliegern und vor allem den Kindern gegenüber, die durch das Fehlverhalten ihrer Eltern genauso gefährdet sind.“

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