Julia Vogel hat vor einiger Zeit die Collagraphie für sich entdeckt. Die verschiedenen Formen des Druckens begeistern sie schon lange.Foto: Konczak Julia Vogel hat vor einiger Zeit die Collagraphie für sich entdeckt. Die verschiedenen Formen des Druckens begeistern sie schon lange.Foto: Konczak
Kreativreihe

Julia Vogel will Druckgrafik noch bekannter machen

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Julia Vogel ist eine Netzwerkerin in Sachen Kunst. Vor allem wenn es um Druckgrafik geht: Egal ob Siebdruck, Radierung, Linolschnitt, Collagraphie, Monotypie oder das Drucken mit Holzlettern. Sie gibt ihr Wissen weiter.

Heute bezeichnet sich Julia Vogel selbstbewusst als Künstlerin und Handwerkerin. Das war nicht immer so, obwohl sie bereits im Kindergarten viel gedruckt hat. „Ich hatte das Glück, eine Kita besuchen zu dürfen, in der die Kreativität gefördert wurde“, erinnert sie sich. Auch Zuhause kam die Delmenhorsterin früh mit Kunst und Kultur in Berührung. Ihr Vater war Journalist und hatte ein großes Fotolabor, ihr Großvater malte. „Die Malerei sagte mir jedoch nie so zu, wie die Druckgrafik“, betont Vogel.

„Ich habe eine Lehre als Siebdruckerin gemacht und Grafikdesign in Bremen studiert“, sagt sie. 18 Jahre arbeitete Julia Vogel als Siebdruckerin. Doch was für Außenstehende durchaus nach einem Beruf mit gestalterischen Möglichkeiten klingt, machte sie immer unzufriedener. „Mir war die Tätigkeit auf Dauer nicht kreativ genug“, erzählt Vogel. In dieser Zeit entdeckte sie die Literatur für sich und schrieb Kurzgeschichten. „Das war eine Art Ventil für den Verlust meiner Kreativität. Irgendwann reichte es mir und ich wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Ich hatte schon länger von einer eigenen, kleinen Druckwerkstatt geträumt“, erzählt die 42-Jährige.

Julia Vogel begutachtet an der Druckerpresse das fertige Ergebnis. Foto: Konczak

Julia Vogel begutachtet an der Druckerpresse das fertige Ergebnis. Foto: Konczak

Bei ihrer Suche nach passenden Räumen traf sie auf Dirk Schulte Strathaus, der damals das Haus Berger an der Stedinger Landstraße 5 zu einem Kulturhaus umbauen wollte. Im ehemaligen Stall des Gebäudes schuf Vogel eine Werkstatt für handwerkliche Druckkunst und kreatives Gestalten, in der sie Kunstwerke erschafft und gleichzeitig Workshops anbietet. Die Firma trägt den Titel Craftschöpferey. Das Spektrum reicht vom Siebdruck, über Radierungen, den Linolschnitt, das Drucken mit Holzlettern und die Monotypie. Darüber hinaus arbeitet sie gerne mit Kindern und Jugendlichen, so auch als Dozentin an der Jugendkunstschule.

Von Siebdruck bis Monotypie

Neu für sich entdeckt hat Vogel die Collagraphie. „Bei dieser Technik bringt man auf einer glatten Unterlage Materialien mit unterschiedlichen Strukturen wie beispielsweise Pappe, Folie oder auch Blätter auf, färbt alles ein und fertigt einen Druck an. Dafür braucht man allerdings eine Druckerpresse. Das Ergebnis ist immer ein wenig dem Zufall überlassen“, erklärt Vogel.

Kunst trifft Handwerk. Foto: Konczak

Kunst trifft Handwerk. Foto: Konczak

Doch damit nicht genug, ist sie auch als Netzwerkerin in Sachen Kunst und Kultur aktiv. Wie bereits in den Vorjahren will sie im Herbst wieder Druckgrafiker aus dem In- und Ausland nach Delmenhorst locken, die hier ihre Arbeiten präsentieren können und sich untereinander sowie mit interessierten Bürgern und Bürgerinnen austauschen.

Druckgrafkfestival kommt wieder

Nun sind Sie gefragt: Sind Sie in der Kulturszene aktiv oder kennen jemanden, der vorgestellt werden sollte? Wir freuen uns über Vorschläge per Post an DELME REPORT, Oldenburger Straße 21, 27753 Delmenhorst oder per E-Mail an: redaktion@delmereport.de. Bitte nennen Sie als Stichwort „Kultur-Reihe“.

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