Papageien-Experte Hans-Hermann Braune (hier mit einer Amazone) und sein Team erläuterten den Amtstierärzten, wie Papageien versorgt und behandelt werden sollten. Foto: Schlie Papageien-Experte Hans-Hermann Braune mit einer Amazone. Foto: Schlie
Tierschutz

Papageien: Artgerechte Haltung kaum möglich

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Amtstierärzte aus Deutschland und Österreich haben das Papageienschutz-Centrum besucht. Papageien-Experte Hans-Hermann Braune und sein Team erläuterten den Ärzten, wie die Vögel versorgt und behandelt werden sollten.

Im Rahmen des in Oldenburg stattfindenden Tierschutzsymposiums 2018 besuchten jetzt über 50 Amtstierärzte aus dem deutschsprachigen Raum das Papageienschutz-Centrum Bremen in Findorff. Dabei informierten sie sich nicht nur über die natürliche Lebensweise der Tiere, sondern auch über Krankheiten und deren Behandlung, die richtige Ernährung und natürlich über Probleme bei der Haltung der Vögel. Und davon gibt es viele: „Eine artgerechte Haltung der Vögel ist nämlich fast unmöglich“, betont Hans-Hermann Braune, Vorsitzender des Papageienschutz-Centrums.

Braune und seine Frau Elisabeth Willich-Braune freuen sich vor allem darüber, dass das Thema „tierschutzgerechte Papageienhaltung“ auf dem Symposium überhaupt behandelt wurde und sich so viele Ärzte auf dem Weg nach Findorff gemacht hatten.

Nicht als Haustiere geeignet

„Viele Tierärzte haben kaum Kenntnisse über Papageien, müssen aber unter Umständen Auflagen für die Tierhalter machen ohne genau zu wissen welche“, erklärt Willich-Braune. Das komme natürlich auch daher, dass die Veterinäre es ja hauptsächlich mit Nutztieren zu tun hätten, ergänzt Braune. Dementsprechend viele Fragen hatten die Ärzte an die Spezialisten vom Papageienschutz-Centrum.

Dabei stellte Braune klar, dass er generell dazu rate auf diese Art von Haustieren zu verzichten, da sie Schwarmvögel seien und in Privathaushalten zumeist alleine gehalten werden und kaum fliegen könnten. „Es gibt nur eine positive Gestaltung der Gefangenschaft“, sagte Braune und auch die mache die Tiere krank.

Das zeigt sich natürlich besonders deutlich bei den Rupfern die sich oftmals fast alle Federn ausreißen, es gibt aber auch noch viele andere Krankheiten. „Wir haben vielleicht eine handvoll gesunde Papageien, die restlichen haben alle etwas“, erläuterte Tierpflegerin Dominique Grünwaldt den Ärzten. Viele der gegenwärtig 57 Vögel haben Atemwegs- (wie die unheilbare Aspergillose) und Gelenkprobleme oder durch Fehlernährung hervorgerufene Organschäden.

Kaum Unterbringungsmöglichkeiten

Im Papageienschutz-Centrum werden die aufgenommenen Vögel aufgepäppelt und mit Medikamenten versorgt und können sich in den beiden naturnah gestalteten Flughallen des Vereins von der Gefangenschaft erholen. Dabei reichen die räumlichen und finanziellen Kapazitäten des Vereins aber schon längst nicht mehr aus, weitere Vögel aufzunehmen. Ein Problem, dass auch die Amtstierärzte kennen, denn es gibt kaum Unterbringungsmöglichkeiten für beschlagnahmte oder geschädigte Vögel.

Weitere Infos zur Arbeit des Papageinenschutz-Centrums gibt es unter papageienschutz.net/papageienschutz oder bei den Publiksumtagen im Fluggehege an der Salzburger Straße 2a. Der nächste findet am 29. April in der Zeit von 14 bis 17 Uhr statt.

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