Ein neuer Schauplatz im Vegesacker Geschichtenhaus: In dieser Woche wurde das neue Schiff auf den Namen „Gesine“ getauft. Foto: Harm Das neue Schiff wurde auf den Namen „Gesine“ getauft. Foto: Harm
Vegesack

Neuer Schauplatz im Vegesacker Geschichtenhaus

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Vor einem Jahr hat das Vegesacker Geschichtenhaus seine Pforten geöffnet und lädt Besucher ein, die Historie des Stadtteils kennenzulernen. Seit Kurzem gibt es einen neuen Schauplatz: Ein Schiff sorgt für Hafenatmosphäre

Nach der Taufe der Fähre „Farge“ Ende Februar stand jüngst die nächste Schiffstaufe an: zwar nicht auf der Weser, da das Schiff nicht wassertauglich ist, aber zumindest in Wassernähe. Das neue Schiff steht nämlich im Vegesacker Geschichtenhaus und bietet damit einen weiteren Schauplatz für die Darsteller, wenn sie mit den Besuchern in die Vegesacker Vergangenheit reisen.

Getauft wurde es mit Mitarbeitern des Geschichtenhauses bei einem kleinen historischen Schauspiel auf den Namen „Gesine“. „Wir können jetzt noch mehr Geschichten erzählen und haben noch ein Stück mehr Hafenatmosphäre“, freute sich Silvia Claus vom Beschäftigungsträger bras, der hinter dem Geschichtenhaus steckt.

Schiff wird zur Bühne

Roland Wehner, Bühnenbildner der Einrichtung, hat das Schiff entworfen und gestaltet; gebaut wurde es von der Tischlerei Thomas Zimmermann. Rund ein halbes Jahr hat der Prozess von den ersten Ideen bis zur Fertigstellung gedauert. „Ich habe zuerst kleine Modelle gebaut und diese dann gemeinsam mit Thomas Zimmermann verwirklicht“, sagt Wehner. Wehner war viele Jahre als freier Bühnenbildner unter anderem an Opern in Deutschland tätig und ist inzwischen im Ruhestand. Für das Geschichtenhaus realisiert er immer wieder Projekte.

Eine Herausforderung bei dem Schiffsbau sei das Segel gewesen, sagt Silvia Claus. „Es konnte aber eine Konstruktion gefunden werden, mit der das Segel je nach Bedarf verschoben werden kann.“ Und nicht nur das: Für das Schiff im Geschichtenhaus haben sich die Akteure etwas Besonderes einfallen lassen: Zwei Aufbauten können vor das Schiff gestellt werden, sodass ausreichend Fläche für eine Bühne zur Verfügung steht.

Arbeiten an der Amtsstube gehen weiter

Getestet wurde die Konstruktion bereits bei der szenischen Lesung „Love Letters“ des Statt-Theaters Vegesack. Als nächstes wird das Schiff von der Theatergruppe „Psychrembel“ bespielt. Sie bringen am Sonnabend, 10. März, 19.30 Uhr, die zwei Einakter „Die Verwandlung“ und „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka auf die Schiffsbühne (siehe unten).

Den Bau des Schiffes hat die Sparkasse Bremen mit einer Zuwendung ermöglicht. Silvia Claus hatte um Unterstützung gebeten und 4.000 Euro für das Projekt erhalten.
Nachdem das Schiff nun sicher im Hafen des Geschichtenhauses liegt, gehen andere Arbeiten weiter. So wird zurzeit die Amtsstube weiterentwickelt.

Zur Veranstaltung:
Das Theater Pschyrembel wurde vor 18 Jahren an der Bremer Shakespeare Company gegründet und bezeichnet sich selbst als „Theater mit Menschen mit Behinderung“. Der Kafka-Abend am 10. März beginnt um 19.30 Uhr im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5a. Der Eintritt beträgt 15 Euro, ermäßigt 9 Euro. Karten sind erhältlich im Vegesacker Geschichtenhaus, per Mail an info@vegesacker-geschichtenhaus oder unter 0421/89 77 66 40.

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