Bereits in den nächsten Tagen sollen die ersten Flüchtlinge einziehen, erklärte Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) bei der Vorstellung der von der AWO getragenen Einrichtung. Damit ist das fast unmittelbar am Westbad gelegene Haus gegenwärtig die einzige Wohneinrichtung für Flüchtlinge in Gröpelingen, da die Unterkünfte am Schiffbauerweg bereits aufgegeben wurde.
Flüchtlinge bleiben länger in den Heimen
„Wir können hier 250 Menschen den eigenen Lebensbereich zurückgeben, damit sie mit ihren Familien zur Ruhe kommen“, sagte Stahmann. Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes müsse man in Zukunft davon ausgehen, dass die Flüchtlinge länger in Übergangswohnheimen bleiben müssen, schätzt die Senatorin.
Da sei es wichtig, dass die Menschen auch über Privatsphäre verfügen und auch eine eigene Küche in der Wohnung haben. Dies sei am Schiffbauerweg nicht so gewesen, wo es nur Gemeinschaftsküchen gegeben habe, erklärte Stahmann.
Gebäude nicht als Studentenwohnheim geeignet?
Dennoch habe man sich auch schon mit dem Thema Nachnutzung beschäftigt. Das Studentenwerk habe allerdings abgewunken, weil der Standort als Studentenwohnheim nicht so geeignet sei. Das leuchtet Stahmann unterdessen nicht so recht ein, da ja auch die Hochschule im Speicher XI nicht weit entfernt. Sie könne sich eine Nutzung als Studentenwohnheim daher sehr wohl vorstellen.
Zunächst aber werde das Gebäude noch eine ganze Weile als Übergangswohnheim benötigt. Für das Jahr 2018 rechnet Stahmann mit 3.000 Flüchtlingen und Asylsuchenden in Bremen, die Hälfte davon im Familiennachzug. Auch unter guten Bedingungen geht die Senatorin davon aus, dass nur die Hälfte davon eine eigene Wohnung findet, für die anderen brauche man den Platz in den Gemeinschaftsunterkünften.