Die besten Jahre seiner Profi-Karriere hat der Mittelfeldmann vermutlich noch vor sich, aber es trotzdem schon bis in die aktuelle Montagsausgabe des Kicker geschafft. Ganzseitig. Untertitel: Bremens Aufsteiger gilt als Leader der Zukunft.
In Werders Mittelfeld ist der offensivstarke 1,79 Meter-Mann nicht mehr wegzudenken, hat meist die höchsten Laufwerte und wird in ebensolchen Tönen regelmäßig für seine Auftritte gelobt. Nicht nur weil er ausdauern, sondern auch antrittsschnell ist, so in viele Situationen den Unterschied ausmacht. Sowohl offensiv, als auch defensiv.
Guter Instinkt für die Räume
Auch bei der deutschen U21-Auswahl hat sich der ältere von Werders Eggestein-Brüdern inzwischen wohl einen Stammplatz erarbeitet. Beim 3:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen Israel spielte er 90 Minuten lang durch.
Am gestrigen Abend im Auswärtsspiel im Kosovo (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor) stand er ebenfalls wieder in der Startelf. „Er strahlt bei uns jede Menge Selbstvertrauen aus. Wir schätzen seine Vielseitigkeit. Er paart taktische Disziplin mit einem guten Instinkt für die Räume. Deshalb weiß er genau, wann er seine Position auch mal verlassen darf“, lobt U21-Trainer Stefan Kuntz.
Herausragende Laufstärke
Zudem sei Eggesteins Laufstärke „natürlich herausragend“, so der Ex-Profi. Und wenn ein Mann wie Kuntz so ins Schwärmen gerät, dann kommt dies aus dem Munde von einem, der richtig Ahnung hat: 1994 wurde er Bundesliga-Torschützenkönig, bestritt 25 A-Länderspiele, wurde 1996 Europameister und 1991 zu Deutschlands erstem Fußballer des Jahres gewählt.
Eggesteins regelmäßige Spielpraxis in der Bundesliga sei sehr wichtig für dessen Entwicklung, fährt Kuntz fort. Und in der Tat: in 26 von 27 Bundesliga-Partien dieser Saison war Werders Laufwunder auf dem Platz.
Vertrauen und Führungsrolle bekommen
Dass Maximilian in Bremen unbestrittener Stammspieler sei, tue ihm gut „und im Umkehrschluss auch uns“, weiß Kuntz. Bei Werder hat Eggestein vor seinem Sprung zu den Profis auch die U23 durchlaufen. Sein Coach dort war Florian Kohfeldt, wie Eggestein inzwischen in der Bundesliga angekommen.
Sehr wichtig sei Kohfeldt für seine Entwicklung gewesen, berichtet Eggestein dem Kicker. Der Trainer habe Vertrauen und eine Führungsrolle gegeben und ihn so eingesetzt, wie es am sinnvollsten gewesen sei, führt der junge Mann aus, der in Interviews erfrischend authentisch rüberkommt.
„Jetzt habe ich mich, glaube ich, in Grund und Boden geredet“, bemerkte er vor wenigen Tagen mit einem Lächeln, als er sich zuvor bei einer Werder-Pressekonferenz verbal ein bisschen verdribbelt hatte.
Doch ebenso unbeschwert, wie er auf dem Platz zu Werke geht, scheint er auch abseits des saftigen Grüns zu sein. Und tut seiner Entwicklung offensichtlich gut, auch jede Woche im Werder-Dress.