Bringt auch Laien gekonnt das Schießbuden-Schießen bei: Schausteller Jens Müller. Fotos: Barth
Osterwiese

Schausteller Müller: „Das Beste ist die Freiheit“

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Auf der Osterwiese lehrt Jens Müller Laien das Schießen am Schützenhaus Edelweiss. Er berichtet von seinem Leben in einer Schausteller-Familie mit langer Tradition, die auch nun seine Kinder fortsetzen werden.

Aus dem Haus gehen, ins Büro fahren, immer die gleichen Leute treffen – so sieht der Alltag vieler Menschen aus. Nicht so der von Jens Müller. Denn der 53-Jährige ist Schausteller und so gut wie das ganze Jahr auf Tour. Aktuell ist er mit seiner Bude – dem Schützenhaus Edelweiss – auf der Osterwiese. Kurz darauf geht es schon auf den Kramermarkt nach Delmenhorst.

Das Schaustellerleben ist seit vielen Jahrzehnten feste Tradition in Müllers Familie. Bereits sein Urgroßvater war Schausteller. Sein Großvater hatte einen Wanderzirkus. Nach dem Krieg und der Flucht aus Stargard im heutigen Polen kam er nach Bremen. „Er musste alles da lassen und hat hier alles wieder aufgebaut“, sagt Müller.

Den Fußstapfen des Vaters folgen

Er selbst hat das Geschäft 1988 von seinem Vater übernommen. Und auch seine drei Kinder würden in dieses Berufsleben folgen. „Die Drei sind hier in Bremen zur Schule gegangen. Wir wollten unseren Kindern ermöglichen, dass sie die Wahl haben, auch etwas anderes mit ihrem Leben machen zu können. Aber wenn man so aufwächst, kommt man eigentlich nicht mehr davon los“, erklärt Müller.

So betreibt sein Sohn Danny die Schokofrüchte-Bude direkt neben dem Schießstand seines Vaters. Tochter Mareen ist mit einem Hot-Dog-Stand ebenfalls auf der Osterwiese und Tochter Dana momentan mit vegetarischen Imbissen auf dem Hamburger Dom vertreten.

Ruhiger angehen? „Jetzt noch nicht“ 

Nebst Schützenhaus haben Jens Müller und seine Frau Andrea, ebenfalls aus einer Familie mit einer langjährigen Schaustellertradition, eine Eisbude. „Das Beste ist die Freiheit. Auch wenn das Wetter vielleicht gerade nicht so schön ist und die Leute nicht so toll sind, weiß man, dass man seine Zelte auch bald wieder abbricht und weiterzieht. Wenn es allerdings sehr schön ist, weiß man auch, dass man wiederkommen wird“, sagt Müller und ergänzt: „Außerdem arbeite ich täglich mit meiner Frau – das ist auch toll und hat man sonst auch nicht so häufig im Arbeitsleben.“

Seine Pläne: „Gesund bleiben und irgendwann vielleicht ein bisschen ruhiger treten – aber jetzt noch nicht.“

Die Osterwiese ist noch bis zum 8. April täglich von 14 bis 23 Uhr geöffnet.

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