Werder präsentierte sich vor 42.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion zunächst mit großen Problemen, das eigene Spiel zu entfalten. Frankfurt ließ den Ball geschickt durch die eigenen Reihen laufen, leistete sich wenig Risikopässe, die von den Bremer Balljägern zu erbeuten gewesen wären.
Werder allerdings auch deutlich mehr auf Sicherheit bedacht als in den Heimspielen zuvor. Bargfrede agierte häufig bei Ballbesitz der Gäste auf einer Linie mit den vier Verteidigern. Je nach Frankfurter Angriffsformation rücke er jedoch auch vor und Werder agierte aus einer 4-1-4-1-Grundformation. Das hatte schon ein bisschen was von Rasenschach.
Ball ist zu schnell wieder weg
Wenn es den Grün-Weißen dann mal gelang, die Kugel zu erobern, gaben sie diese viel zu schnell wieder her. So gelang es abgesehen von einem Belfodil-Kopfball nach vier Minuten nicht, eigene Offensivaktionen zu inszenieren.
Das Chancenplus in der ersten Hälfte klar auf Seiten der Frankfurter. Doch Jiri Pavlenka präsentierte sich erneut in Galaform und entschärfte einige Hochkaräter.
Junuzovic trifft
Als sich dann die Gelegenheit bot, schlug Werder allerdings eiskalt zu. Thomas Delany, nach schönem Direktspiel am linken Flügel in Szene gesetzt, wagte eine technisch höchst anspruchsvolle Flanke aus vollem Lauf. Kapitän Zlatko Junuzovic hielt in der Mitte den Fuß hin und ließ Lukas Hradecky im Frankfurter Tor keine Chance.
Das Tor brachte die Gäste kurzzeitig aus dem Konzept. Fast wäre Max Kruse sogar noch der zweite Bremer Treffer gelungen, doch Hradecky war bei seinem Schlenzer auf dem Posten. Die Frankfurter fanden jedoch schnell wieder ins Spiel zurück und zwei weitere Glanztaten von Pavlenka waren nötig, damit Werder mit einer Führung in die Pause gehen konnte.
Unmittelbar nach dem Wechsel bot sich Belfodil die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Der Algerier bekam nach einer Freistoßflanke jedoch nicht genug Druck hinter den Ball.
Selassie verdaddelt vor dem 1:1
Richtig ärgerlich dann der Frankfurter Ausgleich. Weil Theodor Gebre Selassie in guter Position den Ball verdaddelte, kam die Eintracht zu einem Konter. Kevin-Prince Boateng schickte das Spielgerät mit der Hacke quer durch den Bremer Strafraum. Empfänger Luka Jovic traf aus der Drehung ins lange Eck.
Es hätte noch schlimmer kommen können für Werder. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich lief Torschütze Jovic alleine auf Pavlenka zu, doch der Torwart verkürzte den Winkel und hielt sein Team im Spiel.
Als alles gegen Werder zu laufen schien, die Spieler begannen, sich in Diskussionen mit Schiri Zwayer aufzureiben, weil der Ishak Belfodil jeden Zweikampf abpfiff, half Werder der Zufall. Eine Hereingabe von Junuzovic fälschte ein Frankfurter Abwehrspieler mit dem Kopf zu einer Bogenlampe ab. Der Ball schien eine sichere Beute von Lukas Hradecky, doch der Finne ließ ihn zum 2:1 für Werder durch die Finger gleiten.
Werder nahm das Geschenk dankbar an, verteidigte in der Schlussphase klug und brachte den insgesamt etwas glücklichen Dreier unter Dach und Fach.