Statt-Theater Vegesack sucht eine feste Spielstätte

Die Premiere war ein Erfolg und die nachfolgenden Aufführungen ausverkauft: Zurzeit führt das Statt-Theater-Ensemble „Passagier 23“ nach dem Roman von Sebastian Fitzek auf und stößt damit auf positive Resonanz. Das freut sowohl das Ensemble als auch den neuen Vorstand. Denn nach dem Rücktritt von Helle Rothe und Christa Präger an der Spitze des Statt-Theaters Vegesack haben Anfang des Jahres Ute Schimmler als Erste Vorsitzende und Svenja Zaepernick als zweite Vorsitzende die Posten übernommen.

Doch verändern will der neue Vorstand erst einmal nichts. Schimmler bleibt beim Bewährten: Zwei bis drei Stücke pro Jahr und zu Weihnachten ein Stück für Kinder. Die Grundschullehrerin legt Wert auf Genre-Vielfalt – und auf Fortbildungen für das Amateurtheater. Deswegen startet im kommenden Jahr wieder ein Nachwuchs-Ensemble.

Wer schauspielern möchte, bekommt dort ein Jahr lang die Grundlagen erklärt. Zum Abschluss wird ein Stück aufgeführt. „Das Ensemble ist für Laien gedacht. Sie lernen, sich zu bewegen und ihre Bühnenpräsenz zu üben“, erklärt Schimmler.

„Mir war es wichtig, dass es mit dem Verein weitergeht“

Für sie selbst komme das aber eher nicht in Frage. „Ich bin auf der Bühne eine Katastrophe, denke ich mal“, sagt Schimmler und lacht. Die 65-Jährige hält sich lieber im Hintergrund. So stammen bereits die Kinderstücke „Der Froschkönig“ und „Rumpelstilzchen“ in der Bearbeitung für Theater aus der Feder der Grundschullehrerin.

Zaepernick hingegen steht auch selbst gerne auf der Bühne. Sie ist seit etwa sechs Jahren beim Statt-Theater dabei. Zur zweiten Vorsitzenden hat sich die 51-Jährige vorallem aus einem Grund aufstellen lassen: „Mir war es wichtig, dass es mit dem Verein weitergeht.“

So erging es wohl dem gesamten neuen Vorstand. Denn alle sechs Posten sind Anfang des Jahres neu besetzt worden, so auch für die Finanzen, die Schriftführung und die Beisitzer. „Und jeder hat unglaubliche Ahnung vom seinem Fach“, sagt Schimmler.

30 aktive Mitglieder auf und hinter der Bühne

Theater ist im Hause Schimmler ein Dauerthema. Denn auch Ehemann Walter ist dem Theater verfallen. Beim Statt-Theater hat er erst die Bühnenmusik konzipiert, stand auf der Bühne und hat auch Regie geführt. Inzwischen ist er in der Sparte künstlerische Leitung gelandet. Ihn fasziniert eines ganz besonders: „Mir ist bewusst, dass wir keine Profis sind, aber gemeinsam entsteht etwas, das sich sehen lassen kann. Das ist einmalig.“

Etwa 30 aktive, ehrenamtliche Mitglieder auf und hinter der Bühne hat das Statt-Theater zurzeit. Wer sich beim Statt-Theater engagiert, tue das mit vollem Einsatz und viel Leidenschaft. Denn die Vorbereitung für ein Stück ist aufwändig. Etwa 45 Proben stehen an, vier Monate vor der Premiere geht es los. So laufen schon jetzt die Vorbereitungen für das Stück „Zorn“, das im September auf die Bühne kommt.

Statt-Theater sucht feste Spielstätte

Nicht nur für die Mitglieder auf der Bühne ist das viel Arbeit. Auch hinter der Bühne sind viele aktiv, wie zum Beispiel die Regieassistenz, Bühnen- und Kostümbildner. Für diesen aber auch für den Schauspielbereich freut sich das Statt-Theater über neue Interessierte.

Ein Ziel hat Ute Schimmler für ihre Amtszeit: Sie würde gerne eine feste Spielstätte für das Statt-Theater finden. Bisher steht das Ensemble auf den Bühnen in der Jacobs University, im Kuba, im Bürgerhaus und auch mal im Kito.

Wer beim Nachwuchs-Ensemble mitmachen möchte, erhält bei Christa Präger unter 0421/65 31 25 weitere Infos.