Inhaltlich befassen sich die Workshops mit einem kompetenten Umgang der Heranwachsenden mit den sozialen Netzwerken. Im Mittelpunkt steht nicht, ob Facebook, Whatsapp oder Instagram sinnvoll sind, sondern immer nur das Wie. Auch Mobbing im Internet wird auf Wunsch der Schüler angesprochen.
Kompetenter Umgang mit sozialen Netzwerken
„Jeder Workshop ist anders, da der Klassenverband die Richtung vorgibt. Ohne eine aktive Mitarbeit der Jugendlichen würde das Programm nicht laufen“, berichtet Tim Berthold, Bereichsleiter Prävention der Anonymen Drogenberatung und fügt hinzu: „Um immer topaktuell zu sein und auf alle Fragen der Teilnehmer fundiert eingehen zu können, kaufen wir uns für die Workshops Experten vom Verein zur Förderung der Medienkompetenz namens Smiley ein.“
Berthold kümmert sich um die Organisation und ist Ansprechpartner für die Schulen. Als Erfolgsgarant für die flächendeckende Teilnahme aller Schulen an diesem und weiteren Präventionsprojekten sieht er die gute Vernetzung über die AG Schule des Kommunalen Präventionsrates.
Rotarier unterstützen Schulprojekt
Finanziert wird das Projekt „Medienkompetenz jetzt!“ zu großen Teilen vom Rotary Club Delmenhorst, die Schulen tragen nur einen kleinen Teil der Kosten. Dank einer erneuten Spende der Rotarier in Höhe von 2.500 Euro können die Workshops auch im kommenden Jahr fortgeführt werden.
Zukünftig will man in Delmenhorst bereits die Grundschüler fit machen im Umgang mit sozialen Netzwerken. Da es für diese Altersstufe noch kein Programm gibt, erarbeitet Berthold in den kommenden Monaten medienpädagogische Methoden. Bevor es soweit ist, plant er für den 26. September in der Markthalle Delmenhorst einen Elternabend, an dem möglichst viele Mütter und Väter von Dritt- und Viertklässlern teilnehmen sollen.
Mehr miteinander reden
Um Eltern dafür zu sensibilisieren, wie sich ihr tägliche Smartphone-Gebrauch auf ihre Kinder auswirken und sie belasten kann haben acht Rotary-Clubs aus dem Distrikt 1850 in Nordwestdeutschland, unter anderem auch der Delmenhorster Club, die Kampagne „Red‘ mit mir – das Handy kann warten!“ initiiert. In Kindertagesstätten, Grundschulen, öffentlichen Gebäuden, aber auch in Arztpraxen und beim Einzelhandel liegen Flyer aus, die Informationen zu dem Thema geben.
„Gerade für kleinere Kinder ist der Blickkontakt und die Ansprache durch die Eltern ganz wichtig, um die Sprach- und soziale Entwicklung zu fördern. Sie benötigen Zuwendung, direkte Ansprache und eine Reaktion auf ihre eigenen Äußerungen. Diese Beachtung fehlt, wenn die Eltern zu oft mit ihrem Smartphone beschäftigt sind“, nennt Jan-Bernd Meyerholz vom Rotary Club Delmenhorst als Grund für die Aktion. In einer Umfrage gaben bereits 54 Prozent der Kinder an, dass ihre Eltern zu oft mit dem Handy beschäftigt sind. 32 Prozent von ihnen fühlten sich unwichtig, während ihre Eltern mit dem Handy beschäftigt waren.
Blickkontakt und direkte Ansprache
Die Rotarier wollen Eltern dafür sensibilisieren, wie sehr Kinder sie brauchen und wie lohnend es für beide Seiten sein kann, sich wieder stärker aufeinander einzulassen und miteinander zu reden und zu spielen und dafür das Smartphone auch einmal ganz bewusst zur Seite zu legen. So sollte man die gemeinsamen Mahlzeiten handyfrei halten, Mails, Chats und Anrufe nur drei mal am Tag beantworten, wieder mal etwas vorlesen, miteinander neue Brettspiele ausprobieren oder gemeinsam Sport treiben.