Pro:
Bremen ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Als Bürger hat man das Gefühl, dass unsere Landesregierung ihr in den Bereichen Erholung, Sport, Freizeit und Kultur alles nehmen will. Die Galopprennbahn ist ein Beispiel.
Es ist ein Skandal, dass ein Haushaltsnotlage-Land einen bis 2035 laufenden Golf-Pachtvertrag durch die Zahlung von 3,89 Millionen Euro an Steuergeldern beendet. Dass sich Bremen einer 161-jährigen Galopptradition entledigt und eine vor wenigen Jahren mit zig Steuermillionen erfolgte Bahn-Modernisierung zunichte macht, ist ebenso skandalös. Bis heute gibt es keine Gutachten, ob gebaut werden kann.
Nebenbei erwähnt: Als 2005 GolfRange und Atlantic Hotel angesiedelt wurden, baute man Tenever und Lüssum zurück! Eine grüne Lunge soll für eine verfehlte Wohnungsbaupolitik geopfert werden. Lebensqualität und Gesundheit der Bürger müssen Vorrang haben vor kommerziellen Interessen.
Andreas Sponbiel, Sprecher der Bürgerinitiative Rennbahngelände Bremen
Contra:
Bei allem Respekt, den das Engagement der Bürgerinitiative verdient: Die Stadt kann es sich nicht leisten, 35 Hektar Wohnbaufläche liegen zu lassen. Ein Park hört sich immer schön an. Aber wir müssen auch jene sehen, die verzweifelt eine Wohnung in Bremen suchen und hier eine Familie gründen wollen.
Die Debatte geht jetzt darum, wie diese Fläche gestaltet werden soll: Wie viele Wohnungen und Häuser sollen dort entstehen? Wie hoch muss der Anteil von Grünflächen werden, damit dieses Quartier richtig lebenswert wird und ein Gewinn für den Stadtteil ist? Wie viele Sportflächen müssen geschaffen werden?
Wenn diese Fragen klug beantwortet werden, wird das die Lebensqualität in Hemelingen stärken. Die Planung für das Gelände steht erst am Anfang. Bei öffentlichen Versammlungen können die Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen einbringen. Wir wünschen uns ausdrücklich, dass sie davon Gebrauch machen.
Robert Bücking, Baupolitischer Sprecher der Grünen