Die Pläne des Investors sehen vor, den Schlachthof abzureißen und zwei neue Gebäude zu errichten. Foto: Harm
Die genaueren Pläne hat Lars Lemke vom Stadtplanungsbüro Baumgart und Partner jüngst im Beirat Vegesack vorgestellt: Zwei Gebäude sollen auf dem Gelände an der Meinert-Löffler-Straße errichtet werden. Geplant ist eine Seniorenwohnanlage, in der sowohl Tagesbetreuung als auch Servicewohnungen aber auch Pflege-Wohngemeinschaften angeboten werden.
Betreiber soll die Convivo Unternehmensgruppe sein. Sie sieht zwei Wohngruppen mit jeweils zwölf Zimmern vor. Darüber hinaus können Senioren in Service-Wohnungen ziehen und je nach Bedarf Pflegeleistungen dazu buchen.
In dem anderen Gebäude soll auf Erdgeschossebene eine Ladenzeile für einen Bäcker, eine Apotheke oder sonstige Geschäfte entstehen. In den übrigen Etagen sind Wohnungen geplant. Laut Mosel gibt es auch Anfragen für Praxen. Wie viele Wohnungen entstehen, ist laut Mosel noch nicht entschieden. Er geht davon aus, dass es eher kleinere Wohnungen werden, die nicht so gut für Familien geeignet sind. Außerdem stehe die Optik noch nicht fest.
B-Plan sieht noch Gewerbefläche vor
Auch an Parkflächen ist gedacht: Die Seniorenwohnanlage soll eine Tiefgarage bekommen. Zudem sollen die Pendlerparkplätze entlang des Bahnhofs Aumund ausgebaut werden. Vorgesehen ist auch, den Fußweg an der Stelle zu verbreitern.
Günter Kiener (Bürger in Wut) begrüßte das Vorhaben ausdrücklich: „Diese Nutzung finde ich toll. Wir brauchen Wohnraum für Senioren.“ Auch Wilfried Sulimma (SPD), Thomas Pörschke (Grüne) und Torsten Bullmahn (CDU) lobten die Ideen. „Das ist eine Aufwertung für den Stadtteil“, so Bullmahn. Gabriele Jäckel (SPD) hingegen kritisierte, dass sich die Senioren-Wohnungen sicherlich teuer und nicht für jeden erschwinglich sein werden.
Um die Fläche im Sinne der Planungen nutzen zu können, muss der Bebauungsplan geändert werden. Dieser sieht nämlich für das Areal noch Gewerbe vor. Investor und Planer schlagen stattdessen ein urbanes Mischgebiet vor. Dieses lässt sowohl den Bereich wohnen als auch Einzelhandel zu.
Mehr als 50 Arbeitsplätze werden geschaffen
Beiratssprecher Jürgen Hartwig (SPD) wollte es genau wissen und fragte, wie groß die Gewerbefläche ist, die durch die Nachnutzung verloren geht. Denn der Beirat hat einst festgelegt, keine Gewerbeflächen einfach so aufzugeben, sondern diese an anderer Stelle im Stadtteil zu realisieren.
Eine direkte Antwort bekam Hartwig nicht. Dafür aber die Zusicherung, dass mehr Arbeitsplätze als bisher entstehen werden: Zum einen durch die Geschäfte in der Ladenzeile und zum anderen durch das Pflegepersonal in der Seniorenwohnanlage. Allein in letzterer sollen 50 Menschen einen Job finden, sagte Lemke.
