Delme Report: Sie gastieren bereits zum sechsten Mal auf der Burginsel. Wie unterscheidet sich das Programm „Wassermythen“ von den bisher in Delmenhorst gezeigten Inszenierungen? ?
Bille Behr: Die Dramaturgie ist anders als bei den bisher gezeigten Produktionen. Wassermythen umfasst sechs Einzelperformances, die sich aus alten Wasserritualen speisen. Das ist zum Beispiel das Wasser des Lebens, literarische Nixen-Stoffe und Märchen wie der Froschkönig.
Verraten Sie unseren Lesern noch ein paar Details zu den einzelnen Elementen?
Zu allen drei Motivfeldern haben wir jeweils zwei Performances erarbeitet. Einmal erzählt die männliche, einmal die weibliche Figur. Auch wenn also alle sechs Performances für sich stehen, ergeben sie als Paarung erst die ganze Geschichte und zusammen erst das für Theater Anu spezifische „Eintauchen in eine poetische Welt des Wassers“.
Welche Themen werden in den einzelnen Performance behandelt?
Wir bearbeiten die Themen Fruchtbarkeit, Umgang mit Ressourcen, Unvereinbarkeit zweier Welten, schließlich Liebe und Tod. Unserer Form der begehbaren Theaterinstallation bleiben wir auch hier wieder treu. Das heißt die Besucher können sich ihre Wassermythen selbst erlaufen.
Das Programm Wassermythen feierte seine Premiere im Spreewald, die Besucher reisten mit Kanus sozusagen durch die Wassenmythen. Ist es sehr schwierig, dass Programm auf Land aufzuführen?
Nein. Besonders nicht bei einem so schönen Ort wie der Burginsel in Delmenhorst. Wir freuen uns sehr auf die mit Wasser umrundete Insel, die Inszenierung passt ideal an diesen Ort. Sie kann sowohl wie im Spreewald als Parcours als auch als dezentrale Installation aufgeführt werden. Beides hat seinen Reiz und seine Besonderheit.
Auf was darf das Delmenhorster Publikum gespannt sein?
Zu den sechs Szenen gibt es eindrucksvolle Blickachsen, ein Bild aus leuchtenden Wasserkreisen. Das erinnert vielleicht einige Besucher an „Die große Reise“, ist aber doch ganz anders. Texte und Musiken ergeben zusammen eine gemeinsame Klangfläche.
Was sollten die Zuschauer mitbringen?
Zeit. Gute Schuhe. Dem Wetter angemessene Kleidung.
Wie erleben Sie das Delmenhorster Publikum?
Als ein sehr offenes Publikum. Konzentriert. Neugierig. Sie wissen um ihren Schatz der Burginsel. Und das schätzen wir als Theatermacher, die den Ort als tatsächlichen Mitspieler begreifen, sehr.
Der Vorverkauf läuft über das städtische Kulturbüro im Rathaus, Telefon 04221 99 24 64. Eine Karte kostet sieben Euro im Vorverkauf (Abendkasse zehn Euro), das Familienticket ist für 15 Euro zu bekommen (Abendkasse 22 Euro). Inhaber der goldenen BankCard (Mitglieder der Volksbanken Weser-Ems) haben mit ihrer Karte freien Eintritt.