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Blutiges Strandgut

Bremer Autorin schreibt blutige Krimi-Romane

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Wenn Martha Bull mit Nachbarn klönt, kommen ihr schon mal komische Dinge über die Lippen. „Ich habe gerade jemanden umgebracht“, vertraute sie jüngst einer Bekannten an. Denn die 69-Jährige Bremerin schreibt Krimis.

In Martha Bulls Leben gab es bislang nicht nur einen Mord, beziehungsweise in dem von Waltraud Friese. Denn so heißt die Protagonistin von Bulls Bremen-Krimis. Die Rentnerin aus dem Peterswerder ermittelt nach ihrem ersten Fall im Jahr 2013 nun zum bereits sechsten Mal.

Blutiges Strendgut spielt eine Rolle

„Frau Friese und das blutige Strandgut“, heißt das Buch, das jüngst im Kellner Verlag erschienen ist. Es handelt von Diamantenschmuggel in Bremen. Und in sommerlicher Hitze bietet es – so sich gedanklich an den Ort des Geschehens versetzt – eine erfrischende Abkühlung.

Denn an einem stürmischen Tag mit viel Regen erlebt Waltraud Friese zunächst, dass ein junger Mann beinahe vor ihren Augen in der Weser ertrinkt. Später wiederum geht es dann sprichwörtlich heiß her. Ihr Hund namens Teufel schleppt ungewöhnliches Strandgut an:  ein Säckchen mit Steinen, die verdächtig nach Diamanten aussehen.

Die Bremer Miss Marple ermittelt

Diesen Einstieg in ihre neueste Geschichte findet die Schöpferin der Bremer „Miss Marple“ nach wie vor spannend. „Ich habe mich selbst oft gefragt, was man wohl machen würde, wenn man einen Schatz findet und das keiner bemerkt hat“, sagt die 69-Jährige.

Solange man selbst nicht in Versuchung geführt würde, könne man ja gut moralisch sein. Das wiederum ist ihre Frau Friese zunächst nicht. Obwohl niemand wirklich von ihrem Fund weiß, zieht sich die Hauptperson in den ersten der 208 Seiten des Buches von allen Bekannten zurück.

Sie verheimlicht ihren vermeintlichen Reichtum vehement. Selbst ihren besten Freundinnen gegenüber entwickelt sie ein unerklärliches Misstrauen.

Die Protagonistin wird ein bisschen böser

„Frau Friese, die in den vergangenen Romanen den Schritt aus der Einsamkeit gewagt hat, wendet sich von allem und jedem ab“, verrät die  in Bonn geborene Schriftstellerin. Ihre 75-jährige Fantasie-Figur sei überhaupt bisher zu integer gewesen. „Ich musste sie ein bisschen böser machen und ihr etwas von dem Image der betulichen alten Dame nehmen.“

Diese sitzt also auf ihren Klunkern, die zweifelsohne aus dubiosen Machenschaften stammen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Waltraud Friese gerät zwischen die Fronten zweier krimineller Banden. Schüsse fallen.

Blutrünstig geht es nicht zu

Dennoch geht es nicht wirklich blutrünstig zu. Solche Szenarien missfallen Martha Bull, die Geschichte und Politik für das Lehramt studiert hat. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kinderbibliothek im Viertel liest selbst zwar gerne Krimis, aber die skandinavischen Autoren beispielsweise seien ihr zu hart.

Was sie gerne mag, sind „die spannenden Romane der Kollegin Rose Gerdts-Schiffler“. Persönlich kennen gelernt hätten sich die beiden  bislang jedoch nicht.

Wer Martha Bull kennen lernen will, hat dazu bald Gelegenheit: Die erste Lesung aus dem Buch „Frau Friese und das blutige Strandgut“ (ISBN ISBN 978-3-95651-196-7; 9,90 Euro, Kellner Verlag) ist am 26. August  um 15.30 Uhr im „Hopfen und Schmalz“ am Brommyplatz, der Eintritt ist frei. Eine weitere gibt es am 7. September ab 21 Uhr in der Buchhandlung Storm, Langenstraße 11.

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