In dieser Saison blieb das Außenbecken im Freizeitbad leer. Auch im kommenden Jahr wird das so sein. Wie es 2020 aussieht, kann Geschäftsführerin Martina Baden nicht sicher sagen. Foto: Harm In dieser Saison blieb das Außenbecken im Freizeitbad leer. Auch im kommenden Jahr wird das so sein. Wie es 2020 aussieht, kann Geschäftsführerin Martina Baden nicht sicher sagen. Foto: Harm
Neugestaltung

Freizeitbad Vegesack: Ideen der Bürger sind gefragt

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Das Freizeitbad Vegesack soll in großen Teilen neu gestaltet und für die Zukunft aufgestellt werden. Bis dahin bleibt das Schwimmbad geschlossen. Ab sofort können sich Bürger daran beteiligen und ihre Ideen einbringen.

Wer an den heißen Tagen eine Abkühlung im Freibad sucht, muss im Bremer Noden zum Freibad Blumenthal fahren. Denn der Außenbereich des Freizeitbads in Vegesack ist in dieser Saison geschlossen – und bleibt es auch weiter. Die Betonwanne des Außenbeckens ist gerissen, der Estrich durchtränkt. Schäden, die so schwerwiegend sind, dass nicht mehr von einer Sanierung, sondern von einer Neuplanung gesprochen wird.

Und an genau dieser können und sollen auch die Bürger mitwirken. Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder, hat das entsprechende Konzept vorgestellt. Das sieht neben Flyern und Online-Formularen auch Veranstaltungen im Ortsamt und Freizeitbad vor.

„Die Bürgerbeteiligung betrifft nicht nur den Außenbereich, sondern das gesamte Bad. Die Bürger haben hier die Chance, ein Bad mitzugestalten“, erklärt Baden. Die Bremer Bäder wollen die Gelegenheit nutzen und die auch als Fritz-Piakowski-Bad bekannte Einrichtung zukunftssicher aufstellen.

„Es gibt keine Denkverbote“

Der Außenbereich inklusive Saunagarten soll komplett neu geplant werden; Gastronomie, Eingangshalle und Umkleide werden neugestaltet und das Schwimmbecken im Innenbereich saniert. Die anderen Bereiche wie Bewegungs-, Sole- und Erlebnisbecken bleiben im Bestand und werden kleineren Arbeiten unterzogen. Auch Ideen für den Sauna- und Massagebereich sind willkommen. „Wir erwarten am Ende von den Planern ein neues Konzept, das auch den Club Sportiv und die Gastronomie einbezieht und das die Ideen der Bürger berücksichtig“, sagt Baden.

Sie betont immer wieder: „Wir hören uns alle Ideen an. Es gibt keine Denkverbote.“ Lediglich wenn es in die Tiefe, Breite oder um die Gesamtgröße geht, gebe es dann doch Grenzen. Ein Zehn-Meter-Springturm sei zum Beispiel nicht möglich, weil die Beckentiefe dafür nicht ausgelegt sei. Zum Budget kann Baden noch nicht viel sagen, denn das steht noch nicht fest. Eine Zahl, die aber feststeht: Laut Baden beträgt der Sanierungsstau für das Bad in Vegesack 6 Millionen Euro netto.

Ideen per Flyer, online oder bei Veranstaltungen äußern

Die Bürger können ihre Ideen auf Flyern eintragen, die im Stadtteil ausliegen, oder im Internet über die Homepage bb-bauen.de/vegesack mit einer ausführlicheren Variante mitteilen. Zusätzlich bieten die Bremer Bäder mehrere Veranstaltungen für verschiedene Nutzergruppen an (siehe unten).

Die Auswertung und Moderation der Bürgerbeteiligung übernimmt Jürgen Brodbeck. Und der bringt Erfahrung mit: Brodbeck hat schon die Bürgerbeteiligungen für das Freibad Blumenthal, das Stadionbad und das Horner Band durchgeführt. Er glaubt fest daran, dass alle Nutzergruppen von dem Verfahren profitieren werden. „Es werden nicht alle alles bekommen, aber alle kommen auf ihre Kosten“, so Brodbeck.

Dornstedt fordert Baubeginn 2019

Bei der letzten Veranstaltung, dem Tag des Votums, geht es darum, die Ideen gemeinsam zu priorisieren. Die Unterlagen gehen dann an einen Architekten, der für die Entscheidungsfindung des Senats drei Varianten entwirft.

Die politischen Gremien, wie Beirat und Sportdeputation, sollen laut Baden im Frühjahr 2019 beteiligt werden. Danach folgen die Ausschreibungen. Wenn es nach Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt geht, soll der Baubeginn bereits 2019 erfolgen. Er glaubt, dass das auch der Beirat fordern wird. Denn von der Schließung des Außenbereichs in dieser Saison waren sowohl er als auch der Beirat nicht getan. Doch nun müsse man die Chance in dem Schaden sehen. Der Bürgerbeteiligung misst er eine große Bedeutung zu.

Auch Baden weiß, dass die Dinge 2019 vorangetrieben werden müssen: „Wir sind in Zugzwang.“ Denn 2020 schließen das Horner Bad und das Westbad. „Wir wollen vermeiden mit allen Bädern gleichzeitig vom Markt zu gehen“, so die Geschäftsführerin. Doch ob man in Vegesack im Sommer 2020 wieder an der frischen Luft schwimmen kann, kann Baden nicht verbindlich zusagen.

Geplante Veranstaltungen für Bürger

30. August, ab 18.30 Uhr, Ortsamt Vegesack
Auftaktveranstaltung

9. September, 13 bis 18 Uhr, Freizeitbad Vegesack
Schwimmbad-Planungsparty

11. September, 11 bis 13 Uhr, Freizeitbad Vegesack
Workshop für Senioren und Menschen mit Einschränkungen

12. September, 10 bis 12 Uhr, Freizeitbad Vegesack
Workshop für Kursteilnehmer

20. Oktober, 10 bis 14 Uhr, Ortsamt Vegesack
Tag des Votums

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