Maximilian Eggestein hatte Werder durch einen strammen Schuss in Führung gebracht. Doch als sich die Fans im Weserstadion schon aufs Feiern eingestellt hatten, kam Nürnberg noch zum Ausgleich durch den eingewechselten Virgil Misidjan.
Wichtigste Fragen vor dem Spiel: Spielt Neuzugang Nuri Sahin und baut Florian Kohfeldt für ihn sein System um? Der Blick auf die Aufstellung machte schnell klar: Kohfeldt blieb seinem System treu und schickte sein Team in einer 4-3-3-Formation aufs Feld. Für den Neuen war dabei kein Platz, denn die Planstellen im Mittelfeld waren mit den etablierten Eggestein, Bargfredeu und Klaassen besetzt.
Werder hat Nürnberg fest im Griff
Bei Ballbesitz Nürnberg ließen sich die Außen Harnik und Osako zu einem 4-5-1 ins Mittelfeld zurückfallen. Dazu kam es allerdings nur relativ selten, weil längere Ballbesitzphasen der Gäste eher der Ausnahmefall waren. Werders Gegenpressing funktionierte gut. Kam Nürnberg dann doch mal in eine Kontersituation war spätestens am Bremer Strafraum Endstation. Jiri Pavlenka der nach auskurierter Gehirnerschütterung wieder im Tor stand, war kaum beschäftigt.
Das Spiel nach vorne fiel in die Kategorie „kontrollierte Offensive“. Gegen tief stehende Clubberer kombinierte sich Werder ebenso geduldig wie zielstrebig nach vorne – ohne dabei die Absicherung außer Acht zu lassen. Das gab zwar kein Offensivspektakel und war auch längst nicht fehlerfrei, doch unter dem Strich sah es durchaus gefällig aus und wurde durch den herrlichen Weitschuss-Treffer von Maximilian Eggestein (26.) belohnt. Zuvor waren Max Kruse (15.) und Martin Harnik (20.) jeweils in aussichtsreicher Position gerade noch geblockt worden.
Werder verpasst ein zweites Tor
Nach dem Seitenwechsel verpasste Werder es dann, ein zweites Tor nachzulegen. Insbesondere Torschütze Eggestein fand in zwei Kontersituationen keine befriedigende Lösung. Im Anschluss an eine Nürnberger Ecke lag der Ball dann wie aus dem Nichts im Bremer Tor. Doch die Überprüfung durch den Video-Assistenten ergab eine klare Abseitsposition – Glück für Werder.
Dennoch war Werder die Souveränität der ersten Hälfte etwas abhanden gekommen. Das merkte auch Forian Kohfeldt und schickte mit Milot Rashica (67. für Harnik) und Nuri Sahin (70. für Bargfrede) frische Kräfte auf den Platz.
Wechsel bringen nicht den gewünschten Effekt
Der gewünschte Effekt blieb allerdings aus. Sahin führte sich mit ein paar Fehlpässen ein. Rashica kam zwar wie erhofft in einige Kontersituationen, dabei verlor er allerdings jeweils haarsträubend leichtfertig den Ball.
So kam es wie es kommen musste, Nürnberg wurde immer mutiger und bekam in der letzten Minute der Nachspielzeit noch die Gelegenheit zum Ausgleich. Der eingewechselte Virgil Misidjan nutzte sie eiskalt. Es hätte noch schlimmer kommen können. Nach dem Wiederanpfiff verlor Augustinsson den Ball. Nürnberg konterte und Pavlenka hatte alle Mühe, den Schuss von Yuya Kubo zu entschärfen.
Werder: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson – M. Eggestein, Bargfrede (67. Sahin), Klaassen – Harnik (70. Rashica), Kruse, Osako (88. Friedl)