Der Bunker Valentin ist die Ruine einer U-Boot-Werft aus dem Zweiten Weltkrieg. Für den Bau wurden zwischen 1943 und 1945 Tausende von Zwangsarbeitern eingesetzt. Foto: av Der U-Boot-Bunker Valentin bietet den Fledermäusen perfekte Bedingungen zum Überwintern. Foto: av
Bunker Valentin

5.000 Fledermäuse überwintern im Bunker

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Im hohen Norden Bremens existiert mit dem Bunker Valentin eines der größten Überwinterungsquartiere für Fledermäuse in Norddeutschland. Etwa 5.000 Exemplare warten dort die kalte Jahreszeit ab.

Der Bunker in Farge bietet für jene Arten, die nicht in wärmere Gefilde ziehen, perfekte Bedingungen. „Fledermäuse brauchen einen frostfreien und windgeschützten Raum, der auch eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Sonst können die Flügelhäute austrocknen“, erklärt Heike Schuhmacher vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Bremen. Und genau diese Bedingungen finden die fliegenden Säugetiere in den tiefen Spalten des Bunkers.

Bis zu zwölf verschiedene Arten überwintern dort, schätzt Lothar Bach. Er war Teil des Arbeitskreises Fledermausschutz, der das Winterquartier vor einigen Jahren entdeckt hat. Um herauszufinden, wie viele Tiere im Bunker hausen, hat der Arbeitskreis verschiedene Methoden ausprobiert. Über einen Detektor haben sie Laute aufgenommen und ausgewertet. Das Ergebnis: Im Bunker herrscht viel Aktivität.

Kamera, Spektiv und Fernglas im Einsatz

Aufgrund der Deckenhöhe von 20 Metern war es jedoch schwierig, die Tiere zu zählen. Um dennoch genauere Zahlen festzustellen, wurden die Decken ausgeleuchtet und die Tiere per Fernglas gezählt. Die besten Ergebnisse konnten mit einer Kamera erzielt werden, die an drei Heliums-Ballons befestigt worden ist und die Spalten abgesucht hat.

Zusätzlich sind die Spalten mit einem Spektiv, einem Beobachtungsfernrohr, untersucht worden. Aufgrund der Größe des Bunkers konnten nicht alle Bereiche untersucht werden. Die Zählungen haben aber mindestens 4.500 bis 5.000 Fledermäuse ergeben.

Fledermäuse jagen noch

Viel sei noch unerforscht, sagt Schumacher. Zum Beispiel aus welchen Regionen die Fledermäuse kommen. Bach schätzt, dass insbesondere die Zwergfledermäuse aus der hiesigen Gegend kommen, da sie hier beheimatet sind und häufig vorkommen. Ihre Artgenossen, die rund um Hamburg auf Jagd sind, würden eher in Bad Segeberg überwintern. Mehr als 20.000 Fledermäuse verbringen die kalten Monate dort am Kalkberg.

Doch noch sind die Fledermäuse unterwegs, schätzt Schumacher. Denn solange die Temperaturen weiter warm und noch Insekten unterwegs sind, jagen auch die Fledermäuse noch. Wird die Nahrungssuche schwieriger, geht es ins Winterquartier. Im März/April ziehen die Fledermäuse wieder aus. Während die Männchen als Einzelgänger auf Nahrungssuche gehen, gründen die Weibchen gemeinsame Wochenstuben.

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