Trotz der Bremer Führung durch Davy Klaassen (36.) stand das Spiel lange auf der Kippe. Bis Trainer Florian Kohfeldt an seinem 36. Geburtstag Claudio Pizarro einwechselte. Wenige Tage nach seinem 40. Geburtstag legte der Peruaner für den ebenfalls eingewechselten Johannes Eggestein auf, der mit seinem Treffer in der Schussphase die drei Punkte sicherstellte.
Werder hatte zunächst große Schwierigkeiten, gegen die früh attackierenden Wolfsburger einen geordneten Spielaufbau zu bewerkstelligen. Dadurch befanden sich die Gäste fast ständig im Vorwärtsgang und die Bremer Hintermannschaft stand unter Dauerdruck. So kam Wolfsburg zu mehreren guten Möglichkeiten. Nach zwölf Minuten landete ein Abschluss von Weghorst am Pfosten.
Pfostentreffer als Weckruf
Der Aluminiumtreffer wirkte für Werder als Weckruf. Angetrieben von Philipp Bargfrede konnten die Gastgeber nach verkorksten ersten 15 Minuten die zweite Viertelstunde ausgeglichen gestalten.
Das letzte Drittel der ersten Hälfte stand dann eindeutig im Zeichen von Werder. Die Kohfeldt-Elf spielte jetzt präziser und entschlossener und kam dadurch zu Torchancen.
Klaassen erfasst die Situation
Nach einem guten Zusammenspiel mit Maximilian Eggestein flankte Theo Gebre Selassie in den Strafraum. Der Klärungsversuch von Wolfsburgs Knoche geriet zum Querschläger. Davy Klaassen erfasste die Situation am schnellsten und drosch den Ball zum 1:0 in die Maschen (36.). Werder drängte in der Folge auf den zweiten Treffer, doch bei zwei drei Aktionen fehlten ein paar Zentimeter zum erfolgversprechenden Abschluss.
Wolfsburg drückt, Werder wankt
Nach dem Seitenwechsel verbuchte erneut Wolfsburg die ersten Aktionen für sich. Ein Weitschuss von Arnold (52.) war sichere Beute von Jiri Pavlenka. Etwas später schoss Brooks nach einem weiten Freistoß den Ball aus kurzer Distanz aber spitzem Winkel über das Bremer Tor.
Anders als in der ersten Hälfte war es mit einer Viertelstunde zittern im zweiten Durchgang nicht getan. Werder ging etwas zu passiv zu Werke. Wolfsburg wirkte spritziger und schlug immer wieder gefährliche Diagonalbälle hinter die Bremer Kette.
Dann kam die 75. Minute und die Einwechslung von Claudio Pizarro. Endlich war Ruhe im Bremer Spiel. Dann der Pass auf Johannes Eggestein und die Bremer Glückseligkeit am Freitagabend war perfekt. „Es ist ein Privileg, jemanden wie Claudio einwechseln zu können“, sagte Kohfeldt nach dem Spiel. Ein Sonderlob bekam Niklas Moisander: „Was der heute wieder weggefischt und auch hinten rausgespielt hat“, begründete Kohfeldt.