Shaan Mehrath bemüht sich seit fünf Jahren um eine Linie von Blender direkt nach Bremen. Foto:Beinke Shaan Mehrath bemüht sich seit fünf Jahren um eine Linie von Blender direkt nach Bremen. Foto:Beinke
Busverbindung

Bus in Blender: Kein Anschluss unter dieser Nummer

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Shaan Mehrath engagiert sich seit fünf Jahren für eine direkte Buslinie von Blender nach Bremen. Nun hat er 40 Unterschriften gesammelt, um seinem Anliegen vor dem Gemeinderat in Thedinghausen Nachdruck zu verleihen.

Shaan Mehrath ist verärgert über den Busverkehr in Blender – denn davon gibt es nach Meinung des 28-Jährigen in seiner Gemeinde viel zu wenig. Für die 2.800 Anwohner möchte er sich deswegen für eine zusätzliche Busverbindung engagieren, die von Blender direkt nach Bremen fährt.

„Mit dem 720er-Bus komme ich aus Blender nicht richtig weg“, sagt Mehrath. Dem abhelfen soll eine Anbindung der Buslinie 750, die Blender und die Hansestadt direkt verbinden könnte. „Bisher muss man von Blender aus mit dem 720er-Bus nach Verden und von dort aus mit dem Zug nach Bremen fahren. Mit dem 750er wäre man nicht mehr auf verspätete Züge angewiesen“, sagt Mehrath.

Dass er mit seinem Anliegen nicht alleine ist, zeigen die rund 40 Unterschriften, die Mehrath bisher von seinen Nachbarn und ansässigen Unternehmern gesammelt hat.

Mehrath kämpft seit fünf Jahren für den 750er-Bus

Zur nächsten Bürgerfragestunde der Samtgemeinde Thedinghausen am 19. November wolle er noch weitere Unterstützer für sein Anliegen gewinnen mit dem Ziel, eine Bürgerinitiative zu gründen. „Als ich meine Flyer verteilt habe, hat mir ein Vater von seiner Tochter erzählte, die sich gerne öfters mit ihren Freunden in Bremen treffen möchte“, sagt Mehrath.

Seit fünf Jahren engagiert sich der Thedinghausener vergeblich für sein Anliegen – nahm dafür zuerst Kontakt mit dem Ortsverein der SPD auf und sprach zuletzt beim Ortsrat in Blender vor, der ihn weiter an Thedinghausens Gemeinderat verwies.

„Ich habe das Thema immer mal wieder mit Unterbrechungen angesprochen. Aber der Schwerpunkt der Politiker im Ortsrat liegt in Fahrtrichtung Verden“, sagt Mehrath.

Am Wochenende fährt der 720er-Bus lediglich zweimal von Blender

Schon jetzt können Anwohner unter der Woche von 5 bis 19.30 Uhr im Stundentakt mit dem 720er-Bus nach Verden fahren.

Und auch von Blender aus über Morsum und weiter mit dem 750er Bus wird eine Verbindung nach Bremen angeboten – unter der Woche jedoch nur fünf Mal am Tag und am Wochenende lediglich an zwei Abfahrtsterminen.

Mehrath bemängelt auch die knappe Zeit, die Fahrgäste zum Umsteigen vom 720er in den Zug vom Verdener Bahnhof nach Bremen haben. Beim Umstieg von Blender aus in Morsum und von da aus weiter bis nach Bremen, sei die Wartezeit ähnlich kurz bemessen.

Kritik an den unterschiedlichen Ticketpreisen

Ein weiterer Kritikpunkt: „Eine direkte Busverbindung wäre günstiger, denn von Blender aus kostet das Monatsticket nur 128,20 Euro. Über Verden kostet es in der Tarifzone sechs 151,91 Euro. Pendler könnten somit 284,52 Euro im Jahr sparen“, sagt Mehrath.

Christof Herr führt die Geschäfte des Zweckverbands „Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen“ (ZVBN) und organisiert zusammen mit den Landkreisen, dem Verkehrsverbund Bremen/ Niedersachsen (VBN) den öffentlichen Personennahverkehr – auch im Landkreis Verden.

Nach seinen Angaben könne eine Bürgerinitiative grundsätzlich bei der Planung berücksichtigt werden. Doch: „Im Moment sehen wir nicht vor, die 750er Buslinie nach Blender fahren zu lassen, weil dadurch auch der Halt in Beppen aufgegeben werden müsste.“

ZVBN möchte die Buslinien 720 und 750 besser verknüpfen

Außerdem sei die 750er Linie Aufgrund der Baustellen auf dem Fahrweg nach Bremen anfällig für Verspätungen. Gerade arbeite der ZVBN an einer besseren Verknüpfung der Linien 720 und 750, da im Dezember das Weserwehr wegen Bauarbeiten gesperrt wird und somit die Zugabfahrten von Verden aus erschwert wird.

Für eine bessere Verknüpfung der Linien 720 und 750 wolle der ZVBN unter der Woche zwei zusätzliche Fahrten von Blender nach Morsum anbieten – jeweils um 6.15 und 7.10 Uhr.

„Wir schauen uns das dann erst einmal an und wenn die Nachfrage so groß ist, dass Bedürfnisse nach weiteren Verbindungen wachsen, werden wir mit dem Landkreis Verden reden, ob die 720 noch besser werden muss“, sagt Christof Herr.

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