Holger Schleider vom Heimat- und Museumsverein (links) und Hans Schnatmeyer (rechts) haben Exponate, Fotos und Informationen über die Ausstellung zusammengetragen. Foto: Harm Holger Schleider vom Heimat- und Museumsverein (links) und Hans Schnatmeyer (rechts) haben Exponate, Fotos und Informationen über die Ausstellung zusammengetragen. Foto: Harm
Vegesack

Von gusseisernen Stühlen und Stövchen

Von
Gusseiserne Stücke aus der Eisengießerei Uhthoff kann man in ganz Bremen finden. Das Heimatmuseum Schloss Schönebeck widmet dem Vegesacker Unternehmer, Eisengießer und Künstler nun eine ganze Ausstellung.

Ein Zimmer im Heimatmuseum Schloss Schönebeck und eine Straße in Vegesack sind schon nach ihm benannt, nun folgt eine ganze Ausstellung über Andreas Friedrich Uhthoff und seine Eisen-Kunstgießerei. „Viele Ausstellungsstücke pflegten bei uns ein Schattendasein. Sie wollen wir nun mehr in den Fokus rücken“, sagt Holger Schleider, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins für Vegesack und Umgebung.

Ausstellungsort könnte nicht nur das Schloss Schönebeck sein, sondern auch ganz Vegesack und Region: Denn an vielen Ecken lässt sich Uhthoffsches Gusseisen entdecken, seien es Gartenmöbel, Zäune oder andere Werke. Auch das Wohnhaus von Uhthoff – oder zumindest eine Version davon – steht noch in der heutigen Uhthoffstraße.

Biografisches und Künstlerisches von Uhthoff

Das Gebäude wurde allerdings 1936 aufgrund einer Straßenverbreiterung abgetragen und in anderer Form, aber mit alten Elementen aus Gusseisen wieder aufgebaut. Früher hieß die Uhthoffstraße Bremer Straße und war von 1822 bis 1875 auch Standort für die Eisengießerei mit Schleiferei, Schmiede und Sägemaschine.

Noch bis zum 17. März lässt sich so im Heimatmuseum mehr über Uhthoff erfahren. Zum Beispiel, dass er am 14. September 1780 in Bremen geboren worden ist und aus einer angesehenen und verzweigten bremischen Kaufmannsfamilie stammt.

Auch dieser Spiegel stammt aus der Eisen-Kunstgießerei von Uhthoff.

Auch dieser Spiegel stammt aus der Eisen-Kunstgießerei von Uhthoff.

„Uhthoff war nicht nur ein guter Unternehmer, sondern auch ein toller Künstler“, sagt Schleider. Ihn fasziniere der filigrane Stil. Dieser lässt sich auch in der Ausstellung identifizieren. Beispielsweise an einer Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde Vegesack, die das heilige Abendmahl in Gusseisen zeigt oder an den Schalen, der Federschale und einem Stövchen, die in den gläsernen Vitrinen liegen. Auch Fotos seiner Stücke hängen im Heimatmuseum und zeigen seine facettenreichen Arbeiten. Zudem lässt sich mehr über die Biografie Uhthoffs erfahren.

Gusseisen aus der ganzen Welt

Doch nicht nur Uhthoff und sein Lebenswerk werden in der Ausstellung präsentiert. Ergänzt wird sie mit Fotos und Informationen zum Thema Eisengießerei weltweit. Diesen Part hat Hans Schnatmeyer zusammengestellt, teils aus selbst geschossenen Fotos. Schnatmeyer ist gelernter Maschinenbauingenieur und hat in seiner Ausbildung auch gelernt, mit Grauguss umzugehen. „Ich habe den Eisenguss also von einer ganz praktischen Seite kennengelernt“, so Schnatmeyer.

Informationen über das Vinnenhaus am Altenwall in Bremen mit seinem Gusseisen, über die Königlich Preußische Eisengießerei in Berlin, die Entstehung von Gusseisen und viele weitere Aspekte vereint dieser zweite Teil der Ausstellung. Darin zeigt Schnatmeyer zum Beispiel auch Fotos aus dem Cast Iron Historic District in Soho, New York City. Dort steht das gesamte Quartier unter Denkmalschutz und an den Fassaden lassen sich zahlreiche gusseiserne Stücke entdecken.

Das Heimatmuseum Schloss Schönebeck, Im Dorfe 3-5, ist immer dienstags, mittwochs und samstags von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es unter museum-schloss-schoenebeck.de

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner