„Ich habe mich wahnsinnig auf Bremen gefreut. Die Atmosphäre in der Halle war und ist grandios“, erklärt der aus Mallorca eingeflogene ehemalige Radsportprofi Carsten Wolf (54). Er folgte der Einladung des sportlichen Leiters Erik Weisspfennig. Anlass war beim 55. Bremer Sechstagerennen ein Dernyrennen über 55 Runden.
Wolf traf dabei im „Rennen der Sieger“ auf ehemalige Weggefährten wie Marco Villa und Jimmy Madsen sowie auf Marcel Kalz, Leif Lampater und Alex Rasmussen, die alle schon in Bremen siegten. Das Rennen der Radsportlegenden gewann Leif Lampater. Wolf, der noch einige Trainingsrunden auf der 166,6 Meter kurzen Bahn zurückgelegt hatte, wurde Fünfter.
1997 Sieg mit Kappes
Der gebürtige Potsdamer startete bei 77 Sechstagerennen und feierte vier Siege. 1997 gewann er in Bremen und Stuttgart jeweils mit Publikumsliebling Andy Kappes, der im Vorjahr an Herzversagen starb. „Andy war der Denker, ich der Sprinter“, erzählt Wolf.
Der Flug nach Bremen war auch Wunsch von seiner Carina, mit der er seit 16 Jahren verheiratet ist. Seine vom Bodensee stammende Ehefrau fährt seit 40 Jahren zum Spaß Rennrad und wollte nach Besuchen bei den Berliner Sixdays endlich einmal das Geschehen in Bremen verfolgen.
1988 Olympia-Silber gewonnen
Wolf holte 1988 mit dem DDR-Bahn-Vierer Silber bei den Olympischen Spielen, wurde 1996 mit Kappes Dritter bei den Bahn-Weltmeisterschaften und Deutscher Meister und beendete 1999 seine Karriere.
Vor zehn Jahren zog es ihn zur neuen Wahlheimat Mallorca nach Cala D‘Or. Als Subunternehmer der Firma Canyon kümmert er sich für den Robinsonclub Cala Serena um Touristen, ist für geführte Touren verantwortlich oder schraubt an den Rädern.
Vier Jahre in Delmenhorst gewohnt
Die hiesige Region behält er aber in guter Erinnerung. Vier Jahre lang wohnte Wolf in Delmenhorst.
Er wollte sich dort jetzt mit einem alten Bekannten treffen, um im Annenheider Krug „die größten Schnitzel, die ich kenne“ zu essen. Aber die Gaststätte gibt es nicht mehr. So fand Wolf mehr Zeit, um seiner Frau Bremen zu zeigen.