Selbst im kühlen Frühjahr sind die Bienen schon unterwegs und sammeln Pollen und Honig an den Blüten. Jetzt droht den fleißigen Insekten allerdings Gefahr: In neun Bremer Stadtteilen wurden Sporen der Amerikanischen Faulbrut gefunden.Foto: Bollmann Selbst im kühlen Frühjahr sind die Bienen schon unterwegs und sammeln Pollen und Honig an den Blüten. Jetzt droht den fleißigen Insekten allerdings Gefahr: In neun Bremer Stadtteilen wurden Sporen der Amerikanischen Faulbrut gefunden. Foto: Bollmann
Bienen

Seuche bedroht Bremer Bienen

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Unter den Bremer Imkern geht die Angst vor einem Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut (AFB) um. Die Imker fürchten um die Gesundheit ihre Bestände.

Nachdem in Proben aus Bienenvölkern aus neun Stadtteilen Sporen der heimtückischen Tierseuche gefunden wurden, läuft die Suche nach dem Seuchenherd auf Hochtouren. Die Imker fürchten unterdessen um die Gesundheit ihrer Bestände, denn die bakterielle Erkrankung kann sich schnell ausbreiten.

„Wir haben noch keine offizielle Seuche. Aber irgendwo ist ein befallener Bienenbestand“, erklärt Bärbel Schröder, Leiterin des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes des Landes Bremen.

Schwer zu erkennen

Dabei könne es sich sowohl um einen aufgegebenen Bestand handeln, oder der Imker habe die Gefahr noch gar nicht erkannt, die von seinen Völkern ausgehe, schätzt die Expertin. Denn die nachgewiesene Form der Faulbrut sei schwer zu erkennen und am besten durch eine Futterkranzprobe nachzuweisen.

Die sammelt der Gesundheits-Obmann des Imkervereins Bremen von 1875 jährlich im Spätherbst ein. Allerdings gäben nur etwa 100 der insgesamt 300 Imker in Bremen die Proben ab, berichtet Horst Wolfrum.

In diesen Proben wurden auch die aktuellen Faulbrut-Sporen gefunden. Allerdings sei die Sporenbelastung noch recht niedrig gewesen und bei den betroffenen Imkern seien sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet worden.

Quelle bisher unbekannt

Wolfrum appelliert nun vor allem an die Eigenverantwortlichkeit der Imker, die jetzt noch schnell Futterkranzproben abgeben sollten. Die Kosten für die Untersuchung übernehme in diesem Fall die Behörde, erklärt Schröder.

Woher die Faulbrut-Sporen überhaupt kommen, lässt sich übrigens kaum sagen. Allerdings finden sich in Honig, der aus dem Ausland importiert wird, oft sehr viele der für den Menschen unschädlichen Faulbrut-Sporen. Deswegen sollte man Bienen auch nie mit fremdem Honig füttern und leere Honiggläser nur ausgewaschen ins Altglas werfen.

Denn: Während starke Bienenvölker mit einzelnen Faulbrut-Sporen noch ganz gut klarkommen können, kann das bei schwachen Völkern schon den Untergang bedeuten.

Bestände vor der Verbreitung schützen

Sollte der Seuchenherd nicht bald geortet werden, müssten drastischere Maßnahmen ergriffen werden, um die Bienen-Bestände vor einer Verbreitung der Seuche zu schützen. „Wenn wir ihn nicht finden, könnte im Herbst ganz Bremen zu einem Sperrgebiet werden“, kündigt Schröder an.

Spätestens dann müssten alle Imker Futterkranzproben abgeben und eine ganze Reihe Hygienemaßnahmen einleiten.

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