Feuerwehr-Sprecher Andreas Desczka zeigt den hydraulischen Rettungssatz am Rüstwagen, der bei schweren technischen Hilfeleistungen zum Einsatz kommt. Foto: Harm Feuerwehr-Sprecher Andreas Desczka zeigt den hydraulischen Rettungssatz am Rüstwagen, der bei schweren technischen Hilfeleistungen zum Einsatz kommt. Foto: Harm
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Unfälle von E-Autos fordern die Rettungskräfte

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Elektro-Autos sind in der Hansestadt zwar noch nicht verbreitet, bei der Feuerwehr Bremen stehen sie dennoch auf dem Plan. Denn Unfälle und Brände von E-Autos erfordern ein besonderes Vorgehen.

Bremens Feuerwehr beschäftigt sich jetzt intensiv mit Elektro-Autos. Zwar sind in Bremen erst rund 270 E-Fahrzeuge gemeldet. Hinzu kommen etwa 1.400 Wagen mit Hybrid-Antrieb, also einer Kombination aus Strom und Sprit. Aber was tun, wenn diese Autos verunglücken? Klar ist: Einsätze dieser Art erfordern ein besonders Vorgehen.

„Die Rettungskräfte müssen erstmal erkennen, dass es sich um ein Elektro-Auto beziehungsweise ein Pkw mit alternativem Antrieb handelt“, erklärt Andreas Desczka, der Sprecher der Feuerwehr. Das „E“, das viele Elektroautos am Ende des Kennzeichens haben, ist nicht verpflichtend. Hinzu kommt, dass der Bereich bei einem Unfall beschädigt werden kann und das Zeichen nicht mehr zu erkennen ist.

Vielfältige Informationen zu Fahrzeugtyp

Um Fahrzeugtypen schneller identifizieren zu können, führt die Bremer Feuerwehr ein neues Programm mit dem Namen „Silverdat“ ein. Das ist mit dem Kraftfahrt-Bundesamt verbunden und gibt anhand des eingegebenen Kennzeichens nicht nur Auskunft über Fahrzeugtyp, Antrieb und Lage des Tanks, der Batterie und der Airbags. Die Feuerwehrleute erfahren so auch, an welchen Stellen sie das Auto aufschneiden können, um Menschen zu retten.

Je nach Antrieb müssen die Einsatzkräfte unterschiedlich vorgehen. Wasserstoff zum Beispiel kann sich leicht entzünden. Ist das Fahrzeug batteriebetrieben, muss die Stromversorgung unterbrochen werden.

Feuerwehr Bremen testet Pyrobubbles

Insbesondere bei einem Brand sei es wichtig, die Batterie zu lokalisieren und schnell zu löschen, sagt Desczka. „Die Standardlösung ist dann erstmal viel Wasser.“ Derzeit werde aber noch ein anderes Löschmittel getestet: Pyrobubbles. Das sind kleine extrem hitzebeständige Körner. Sie bilden eine Glasschicht um die brennenden Teile. Durch den Entzug von Energie und Sauerstoff erlischt das Feuer.

„Wir versuchen es immer erst mit den Standardlöschmitteln Wasser und Schaum. Wenn das nicht hilft, werden die Pyrobubbles angefordert“, sagt Desczka. Bisher ist nur ein Feuerwehrwagen damit ausgerüstet.

Die vielen unterschiedlichen Fahrzeugtypen und die neuartigen Antriebe erschweren die Arbeit für die Feuerwehr. „Es gibt wie bei allen Einsätzen der Feuerwehr keine Standardlösung“, sagt Feuerwehr-Sprecher Desczka. „Das macht die Arbeit schwierig, aber eben auch spannend.“

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