Der bekannte Bremer Gastronom Reza Najmehchi hatte den Flachbau abreißen lassen und angekündigt, er werde dort ein neues Rotkäppchen hinstellen: mit bewährtem Konzept in modernem Haus. An der Kreuzung Ecke Humboldtstraße/Am Dobben hat sich allerdings wenig getan.
Das Gerüst ist weg, das Schild hängt zwischen Dornenbüschen und den Resten des Restaurantgebäudes. Was ist passiert? Warum stagnieren die Arbeiten?
Grundstücksbesitzer wollte Szenetreff wieder beleben
„Fragen Sie die Ämter“, sagt Grundstücksbesitzer Najmehchi, jener Gastronom, der lange Jahre erfolgreich das El Mundo in der Überseestadt betrieben hat und mit einem anderen Lokal in kleinerem Rahmen noch einmal durchstarten will.
Als Mittfünfziger fand er das Objekt an zentraler Stelle des Viertels optimal für sein Vorhaben, etwas kürzer zu treten. „Ich habe früher als Student in der Nähe gewohnt, ich habe im Rotkäppchen meine ersten Biere in Bremen getrunken, und ich will den Szenetreff wieder beleben“, sagt der gebürtige Iraner.
Angeblich fehlen Statik-Berechnungen
Grund für die Verzögerung: Angeblich fehlen Berechnungen zur Statik. Gemäß Auflagen der Feuerwehr müsse noch geprüft werden, wie tragfähig der Boden sei, sagt Jens Tittmann, Sprecher der Baubehörde. Jochen Gäckle vom zuständigen Fachbetrieb CDR Bau bestätigt die Angabe.
Zwar soll das neue Rotkäppchen nur eingeschossig werden wie das alte. Und solche Maßnahmen gehören zum Prozedere. Aber warum liegen die Daten nicht längst vor?
Fertigstellung könne noch dauern
„Das Verfahren befindet sich keineswegs im Stillstand. Dennoch kann es bis Fertigstellung noch ein bisschen dauern“, erläutert Manuela Jagemann vom Ortsamt Mitte . „Jene Architektin, die mit den Entwürfen für das Objekt beauftragt wurde, hat folglich noch keinen offiziellen Auftrag bekommen“, fügt sie hinzu. Aber man sei optimistisch, dass es bald weitergehe.
Das Rotkäppchen hat Tradition. Das Ehepaar Ilse und Heinz Triebel gründete nach dem Zweiten Weltkrieg fünf Lokale, die diesen Namen trugen. Das Rotkäppchen im Viertel war das einzige, das lange Bestand hatte – wenn auch unter wechselnden Betreibern.
Impulse von Links der Weser
Das war wie bei Hachez. Erst hatten Studierende und Professoren der Hochschule Bremen, in der Neustadt, die Finger in Projekten mit den Betreibern, danach wurden sie schon bald geschlossen oder wanderten ab.