Mit einem Festakt wird in dieser Woche der Strandpark Waller Sand eröffnet. Seit dem Baubeginn im August 2017 wurden für den neuen Park unter anderem 175.000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet, Deiche errichtet, Holzbohlenwege angelegt, Volleyballnetze gespannt und reichlich Grün gepflanzt. So hat sich die einst wenig attraktive Steinvorschüttung in einen schönen Freizeitort verwandelt, der gleichzeitig dem Hochwasserschutz dient.
Viele Details der umfassenden Baumaßnahme kann man heute gar nicht mehr sehen: Unterhalb der Wasseroberfläche wurden zum Beispiel Spüldeiche hergestellt und entlang der Wasserkante eine Granitschüttung angelegt. Zudem wurden entlang des Uferbeckens neue Spundwände eingebracht. Alles Maßnahmen für den Hochwasserschutz, der in diesem Bereich um einen Meter erhöht wird.
Talkrunde zur Eröffnung
Von dieser neuen Hochwasserlinie fällt der neue Park jetzt langsam bis zur Wasserkante ab, wo auch ein neuer Uferweg und Holzbohlenwege zum zukünftigen Gustav-Erikson-Ufer entstanden sind. Zwischen Weser und Hochwasserlinie ist so ein 18.500 Quadratmeter großer Strandpark entstanden.
Die Gesamtkosten für die Umgestaltung des Wendebeckens haben etwa 8,7 Millionen Euro gekostet. Davon muss Bremen allerdings nur 15 Prozent selbst zahlen. Die Realisierung des Projektes wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus – Zukunftsinvestitionsprogramm“ durch BUND und EU finanziert.
Gegenwärtig werden auf der Großbaustelle nur noch einige Restarbeiten erledigt, damit bis zum Festakt dann auch wirklich alles fertig ist. Offiziell eröffnet wird der Strandpark Waller Sand dann am Mittwoch, 15. Mai, um 14 Uhr, mit einer Talkrunde. Dem Bremen Vier-Moderator Roland Kanwicher stehen dabei Wirtschaftssenator Martin Günthner, Bausenator Joachim Lohse, Andreas Heyer von der Wirtschaftsförderung Bremen und Ortsamtsleiterin Ulrike Pala Rede und Antwort.
Weder Fisch noch Fleisch. Nur Sand im Getriebe.
Der Hochwasserschutz hat der Überseestadt ein neues Kleinod gebracht und der Bund hat es aus diesem Grunde zu einem Großteil mitfinanziert. Die Anlage von lukrativen Badestellen kann Bremen sich nicht leisten. Nun präsentiert die Stadtvertretung lediglich eine große Sandkiste.
Sand an der Weser, verbindet der Bremer aber auch mit der Möglichkeit im Fluss zu baden. Der Sommer soll auch in diesem Jahr so außergewöhnlich schön werden, wie der im vergangenen Jahr. Da kein Zugang zum Wasser herrscht, wird der Platz bei Badegästen nur zweitrangiges Ziel sein.
Vermutlich wird die Fläche zu schöneren Zeiten im Jahr über kurz oder lang zum Grillen, Prollen und Chillen genutzt. Zumal die Clubscene in Bremen schwächelt. Und zu den kälteren Jahreszeiten dient sie, wie für die nahe Zukunft zu befürchten ist, als Hundeklo.
Schon bald schwebt über diesem Scenario dann auch die Seilbahn, damit man sich als Tourist über die verlorene, maritime Attraktivität von oben herab betrachtet trefflich amüsieren kann, um zu dem Schluss zu kommen: Einmal drei Tage Bremen und nie wieder.