Die Bauarbeiten sind nicht zu übersehen: Auf dem Gelände der Stiftung Friedehorst an der Rotdornallee wird gebuddelt, ausgekoffert, verlegt und gepflanzt. Es soll ein Ort entstehen, an dem Kinder mit und ohne Beeinträchtigung zusammen spielen können und an dem Menschen aus dem Stadtteil mit Bewohnern Friedehorsts in Kontakt kommen. „Wir wollen ein Teil des Stadtteils sein und stärker ins Quartier wachsen“, erklärt Gabriele Nottelmann, Sprecherin der Stiftung Friedehorst. „Nur so kann Inklusion funktionieren.“
Rund um den einstigen Landeplatz für Hubschrauber – so kommt das Projekt auch zu seinem Namen „Landeplatz“ – auf einem Areal von 10.000 Quadratmetern soll das Spieleparadies entstehen. „Wir haben hier eine tolle Fläche mit alten Bäumen. Das bietet sich hier einfach an“, sagt Friedehorst-Mitarbeiter Milko Haase, der das Projekt koordiniert. Finanziert wird es über Spenden und Fördermittel.
Fertigstellung im Jahr 2021
Die Rasenfläche in der Mitte bleibt für Veranstaltungen, wie das Friedehorster Sommerfest oder auch Fußballturniere frei. Rund um diesen Bereich werden dann die verschiedenen Stationen angelegt, verbunden mit barrierefreien Wegen und Rampen.
Bis 2021 soll das gesamte Areal fertiggestellt sein. Bis dahin werden die einzelnen Abschnitte Stück für Stück vorangebracht. Einiges ist schon da und kann benutzt werden, so zum Beispiel das Spielschiff Santa Frieda. Auch die Seilbahn bleibt. Der Bereich rund um das Spielschiff wird sich mit noch mehr Sand weiter zum Piratenstrand wandeln.
Im Sommer kommt ein Klettermikado hinzu, das aus übereinandergelegten Baumstämmen besteht und in Schiffsform angelegt ist. „Das ist richtig was zum Kraxeln“, sagt Haase. Auch Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung können sich dort austoben – ihre Bedürfnisse werden bei der Konzeption berücksichtigt.
Boule- und Boccia-Bahn bleibt erhalten
Darüber hinaus ist ein Wasserspielplatz vorgesehen, der auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Mit den Arbeiten soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Für eine Baumhaus-Landschaft – die Wipfelburg – werden noch Spenden benötigt. Die Idee ist, zwei Baumhäuser zu bauen und diese per Brücke zu verbinden. Ein paar Meter sollen Entspannungshängematten aufgestellt werden.
Die bereits bestehende und laut Haase gut genutzte Boule- und Boccacia-Bahn bleibt erhalten. Sie soll mit mehr Sitzgelegenheiten ausgestattet werden. Ein paar Meter weiter ist ein Garten-Labyrinth geplant.
Ein Bereich mit hohem therapeutischen Nutzen soll der Fußfühl-Pfad werden. „Wenn man jeden Tag üben muss, wieder zu gehen, soll der Pfad verschiedene Herausforderungen darstellen“, erklärt Haase. Auch der „Garten der Sinne“ mit seinen Hochbeeten, Stauden und der Streuobstwiese bleibt. Dort besteht für Gruppen aus der Nachbarschaft die Möglichkeit, eine Beet-Patenschaft zu übernehmen.
Projekt mit Volumen von 420.000 Euro
Die Planungen für das Projekt Landeplatz laufen seit Ende 2017. Den Aufschlag gegeben hat der „The Renate, Hans and Maria Hofmann Trust“ aus den USA. Die Stiftung hat 90.000 Euro gesponsert. Damit konnten die ersten Arbeiten beginnen. Inzwischen haben viele private Spender, Unternehmen und Organisationen Geld gespendet. Laut Haase, der sich als Fundraiser auch um diesen Bereich kümmert, sind bisher etwa 270.000 Euro zusammengekommen. Die Kosten für das gesamte Projekt schätzt er auf 420.000 Euro.
Dankbar sind die Friedehorst-Mitarbeiter auch für das Unternehmen EAS Einhaus Anlagenservice, das einige Tiefbauarbeiten als Aufwandspende ausführt. „Der Aufwand des Projekts ist groß, aber es ist toll für Friedehorst und den Stadtteil“, sagt Haase.