Nadel wird für Blutspende in den Arm gestochen. Nur ein kleiner Pieks und schon werden knapp 500 Milliliter Blut entnommen – schmerzfrei und innerhalb von zehn Minuten. Foto: Schlie
Engpässe drohen

DRK warnt: Immer weniger Bremer spenden Blut

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Die Zahlen zeigen es: In der Hansestadt ist die Bereitschaft Blut zu spenden zurück gegangen.

Spendeten 2017 noch rund 14.000 Menschen Blut, so waren es 2018 nur noch 12.300. Im Sommer wird zudem grundsätzlich weniger Blut gespendet. Kommt es dann zu drastischen Engpässen, müssen nicht lebensnotwendige Operationen verschoben werden, weiß Andreas Mohrmann, Gebietsreferent des Blutspendedienstes der Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen.

Dabei hat Bremen laut Mohrmann erfreulich viele Erstspender. „Das sind in der Regel junge Leute. Wir bewegen aber nicht immer zur zweiten und dritten Spende, und das ist eine Sache, die uns Sorgen bereitet“, so Mohrmann weiter. Doch auch die Zahl der Erstspender ist zurück gegangen. 2017 entschieden sich noch rund 2.300 Menschen dafür, 2018 waren es etwa 2.000.

Viele Spender über 40

Zwei Drittel der Spender seien laut Mohrmann inzwischen über 40 Jahre alt. Der demografische Wandel bringe es zwar erfreulicherweise mit sich, dass Menschen immer älter werden, allerdings steige damit auch das Risiko, auf Blutpräparate angewiesen zu sein. „Wenn wir den Spendernachwuchs zukünftig nicht begeistern können, befürchten wir schon in ein paar Jahren größere Versorgungsengpässe“, sagt Mohrmann.

Dabei dauert eine Blutspende nur rund eine Stunde und trägt laut DRK mit der Neubildung und Auffrischung des Blutes auch zur Gesundheit des Spenders bei. Zunächst wird allerdings kostenlos ein Gesundheits-Check gemacht. Die eigentliche Spende dauert dann zehn Minuten. Knapp 500 Milliliter Blut werden abgegeben, der Spender steht dabei immer unter Beobachtung der geschulten Helfer. Die Belohnung folgt sofort: Neben einem guten Gefühl lockt ein üppiges Büffet.

Flächendeckend Blutspendeaktionen

Das DRK bietet in Bremen flächendeckend Blutspendeaktionen an, einige Stationen sind besonders gut besucht. Darunter das Caroline-Kettler-Haus in Hastedt, das Gemeindehaus der Hohentorsgemeinde und das Gemeindehaus St. Pius in Huchting. Hinzu kommen Sonderaktionen, die immer gut besucht sind, etwa im Steigenberger Hotel, im Court­yard Marriott Hotel oder auch in Zusammenarbeit mit dem Cinestar und der Strandlust Vegesack.

„Sicherheit für Spender und Empfänger in klinischen Einrichtungen hat für alle DRK-Blutspendedienste höchste Priorität. Spätestens 18 Stunden nach der Spende werden alle Blutkonserven in unseren hochmodernen Laboren auf Infektionskrankheiten wie AIDS, Syphilis oder Hepatitis-B untersucht“, erklärt Mohrmann.

Blut wird in Bestandteile zerlegt

Das Spenderblut wird in seine Bestandteile aufgeteilt und es werden verschiedene Blutpräparate hergestellt. Am gängigsten ist laut Mohrmann das Erythrozyten-Präparat, also die roten Blutkörperchen. Dieses wird im allgemeinen als Blutkonserve bezeichnet. Es ist 49 Tage haltbar. Plasma und Thrombozytenpräparate werden ebenfalls aus den Spenden gewonnen.

Das Blut selbst wird laut Mohrmann nicht verkauft, es ist und bleibt eine Spende. Lediglich die Kosten, die bei der Herstellung der Präparate, den Laboruntersuchungen und der Belieferung der Krankenhäuser entstehen, werden diesen in Rechnung gestellt. Fast ein Drittel aller Blutpräparate geht in die Krebstherapie. Da Blut nicht synthetisch hergestellt werden kann, ist es für die Patienten lebenswichtig, dass genug Blut gespendet wird. Spenden darf jeder gesunde Erwachsene über 18 Jahren.

Zum Weltblutspendertag am 14. Juni bietet das DRK gleich zwei Aktionen in Bremen an: Von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr sind Erfahrene und Erstpender im DRK-Begegnungszentrum Haferkamp, Haferkamp 8, sowie von 15.30 Uhr bis 19 Uhr in der DITIB Eyüp Sultan Bahce Moschee – BluMo, Hammersbecker Straße 123 in Bremen-Nord, willkommen.  Infos: drk-bremen.de

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Als das Blutspendezentrum am damaligen Klinikum an der St-Jürgen-Straße noch von Harrie Kessels, einem ehemaligen Stationspfleger der Teilintensivstation 2 im Krankenhaus Findorff und Personalrat geleitet wurde, war es noch staatlich. Dor gab es noch 50 DM, eine Dose Cola und eine Packung Kekse für jede Spende.

    Die 50 DM gab es nicht mehr, als das DRK diese Einrichtung übernahm und Harrie Kessels, schon immer gbürtiger Niedersachse, wurde als Zuwanderer im Klinikum an der St-Jürgen-Straße Stationspfleger der Dermatologie-Station. Als alter Sozialfaschist war er im Krankenhaus Findorff für die Personalie „Kinderarbeit für einen Sohn von einer alleinerziehenden Schwester seiner Station ohne Bezahlung“ in den Siebzigern zuständig.

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