Die Trennung ist radikal. Der Schriftzug „Swissôtel“ auf dem Dach des Hotels am Hillmannplatz verschwindet – und mit ihm alle Frottee-Artikel, insbesondere die hochwertigen weißen Bademäntel. Denn auf ihnen prangt noch der Name „Swissôtel Bremen“.
Seit zwei Wochen betreibt jedoch die Kölner Hotelkette Dorint das 230-Zimmer-Haus am Hillmannplatz. Der französische Konkurrent Accorinvest, dem die Marke Swissôtel gehört, hat sich zurückgezogen.
Mehr als 1.000 Bademäntel auf Lager
Dorint-General Manager Ulrich Heim bietet die weißen Bademäntel jetzt für zehn Euro pro Stück an. Der Erlös kommt dem SOS-Kinderdorf-Zentrum in der Neustadt zugute. „Mehr als 1.000 Stück der alten Generation haben wir auf Lager“, sagt der Hoteldirektor.
Das Team des SOS-Kinderdorfes ist begeistert. „Wir haben ohnehin eine enge Bindung zu dem Hotel, dort hat man schon viel für uns getan“, sagt Sylvia Schikker, Projektmanagerin des SOS-Kinderdorfes. So wurden in dem Vier-Sterne-Haus schon Bilder der SOS-Kinder versteigert, auch zum Kinonachmittag und Plätzchenbacken wurden sie eingeladen.
Dorint investiert Millionen in drei neue Häuser
Die aktuelle Kampagne könnte 10.000 Euro in die SOS-Kasse spülen – mindestens. Denn, sagt Heim, Käufer dürften gerne auch mehr als zehn Euro für einen Bademantel geben. Es solle ruhig „ordentlich rascheln in der Kasse.“
Dorint hat neben dem Bremer Swissôtel auch ein Hotel in Leipzig übernommen und eines in Würzburg. Die neuen Pachtverträge laufen über 20 Jahre. Gemeinsam mit den Besitzern der Immobilien will Dorint insgesamt rund zehn Millionen Euro in die Häuser investieren. Dorint gehört der Kölner Investmentgruppe Honestis, Accorinvest mehreren ausländischen Beteiligungsgesellschaften.
Die Bademäntel zum Preis von zehn Euro gibt es an der Rezeption des Dorint Hotel am Hillmannplatz.