Wasserratten planschen oder sitzen entspannt in bunten Plastiksesseln im erfrischenden Nass, Schiffe tuckern vorbei und Familien bauen emsig an Sandburgen – Strandleben, wie man es von Nord- und Ostsee kennt gibt es auch inmitten der Bremer City.
Das Areal am Café Sand an der Weserseite des Stadtwerders gehört im Sommer zu den beliebtesten Ausflugszielen der Hanseaten.
Speisen und Getränke
Denn der Ort hat viel zu bieten: zwei Grillstationen, 800 Außenplätze an Bierzeltgarnituren und (dort mit Service) auf der Terrasse des Lokals.
Die Preise sind gleich, egal ob man Selbstabholer ist, oder sich bedienen lässt. Eine kleine Flasche Wasser kostet 2,30 Euro, 0,3 Liter Bier oder Alster 3,30 Euro und ein Kindergetränk (Zitronenlimo mit Wasser) 50 Cent.
Draußen gibt es außerdem Bratwurst (3 Euro), Currywurst (3,30 Euro), Pommes (2,80 Euro) und Laugenbrezeln (1 Euro).
Große Auswahl an Eis
Drinnen ist die Auswahl deutlich größer: Vom Frühstück (sonntags 10 bis 13 Uhr auch Buffet für 12 Euro), über Suppen, alate, Pasta, Herzhaftes, Snacks bis zu belegten Brötchen.
„Selbstverständlich gibt es zusätzlich eine große Auswahl an Eis“, sagt Annemieke Dessauvagie, Geschäftsführerin des Café Sand.
Außerdem seien das Torten- und Kuchenbüfett sowie die Tagesgerichte sehr beliebt.
Der Gang aufs Stille Örtchen
Da Besucher oftmals mehrere Stunden bleiben oder einen ganzen Strandtag in der Innenstadt verbringen, bleibt der Gang aufs Stille Örtchen nicht aus.
Toiletten gibt es im Café. Die Nutzung ist kostenlos.
Allerdings freuen sich jene Damen, die sich um die Sauberkeit der sanitären Anlagen kümmern, über einen Obolus von 50 Cent.
Keine Rettungsschwimmer vor Ort
Man hat auch die Möglichkeit, die Kalorien aus Speis und Trank vor Ort abzutrainieren beziehungsweise auszuschwitzen.
Beispielsweise beim Beachvolleyball. Zwei Felder stehen Aktiven zur Verfügung.
Beim Schwimmen im Fluss wiederum ist Vorsicht geboten, bitte nur in Ufernähe.
Die Strömung wird schnell unterschätzt und Rettungsschwimmer sind keine vor Ort. Insbesondere für Eltern gilt also: Augen auf.
Natur pur für die Kleinen
Weniger gefährlich für den Nachwuchs ist das Toben in der benachbarten Kinderwildnis.
Dort lernen die Kleinen spielerisch viel Wissenwertes über die Natur.
Und dann gibt es noch eine weitere Besonderheit: Das Café Sand ist nicht nur über Land, sondern zusätzlich auf dem Wasserweg erreichbar.
Über den Wasserweg
Die Fähre Hal Över verkehrt montags bis freitags ab 7 Uhr, samstags ab 9 Uhr sowie sonntags ab 10 Uhr zwischen Sielwall und dem City-Beach (jeweils bis zur Schließung des Cafés, mindestens bis 22 Uhr).
Die einfache Fahrt kostet Erwachsene 1,50 Euro, mit Rad 30 Cent mehr. Für Kinder kostet die Überfahrt 70 Cent.
Hunde werden für 60 Cent mitgenommen.
Öffnungszeiten während der Saison
Café Sand, Strandweg 106, Telefon 55 60 11, Öffnungszeiten während der Sommersaison: täglich ab 10 Uhr, einige Parkplätze sind am Kuhhirtenweg vorhanden.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man das Ausflugsziel über die Haltestelle Wilhelm-Kaisen-Brücke und dann zu Fuß über die Werderstraße.
Vom linken Weserufeer kommend nimmt man die Haltestelle Kirchweg und geht über die Deichschartbrücke. Vom Osterdeich aus geht es auch mit der Fähre (Höhe Sielwall).
Mehr unter cafe-sand.de
Nur Bremer im Exil haben Stil.
Sie grillen nicht in der Sonne oder bei gesundheitsschädlicher Hitze. Auch riskieren sie nicht Kopf und Kragen beim Baden in der Weser.
Bei 22 Grad, strahlender Sonne und einer leichten, erfrischenden Brise, lässt man es sich als im Exil lebender Bremer im hohen Norden, kurz vor der Insel Sylt und in unmittelbarer Nähe zum Königreich Dänemark besonders gut gehen. Gerade vom Mittagsschlaf erwacht, gleich noch bis zur Tasse Sonntagskaffe und dem Stückchen Kuchen im Liegestuhl zurückgelehnt. Wie danach auch, bis zum Abend. Um sich später dann beim zum Grillen von Meeresfrüchten und Kottelets vom Salzwiesenlamm oder dem Steak vom hier häufig gezüchteten Gallowayrindes bei angenehm temperierter Umgebung und einigen gesunden und selbst gemachten Erfrischungen, ob mit oder ohne Alkohol hierzu, in einer windgeschützten Ecke des Gartens niederzulassen.
Zum Genießen des Sonnenuntergangs über der Nordsee ruft dann wieder der Liegestuhl. Denn hier sind die Tage länger und die Nächte kürzer, als in der diesbezüglich schnöden Heimat und ihrem kulinarisch und kulturell dem Bildungsstand der meisten entsprechenden unterentwickeltem Umfeld. So schmeckt der Caipi zum Abschluss des Sonntages, in einem der Landesteil, in dem andere Leute für teuer Geld Urlaub machen, um der stinkigen Stadtluft an der Weser und ihren Bademöglichkeiten zu entkommen, gleich drei Mal so gut. So macht das Warten auf neue, belustigende Nachrichten über das Bremer Koalitionsbemühen, nach dem gelungen Wahlsieg der CDU, richtig Spaß.
Vielleicht liest man heute Abend aber auch noch über weitere zu spät eingeleitete Rettungsmaßnahmen, die das Ertrinken eines Menschen vor dem Cafe Sand ermöglichten, weil es dort keine DLRG aber Eltern gibt, die ihre Kinder dort in bremischer Manier schlecht ausgebildet, unbeaufsichtigt schwimmen und spielen lassen.
Für solche Schauspiele zahlt man als verrohter Gast in Bremen, doch gern die ambitionierten Preise für ein Erfrischungsgetränk, die Tasse Kaffee, das Eis oder das Stückchen Kuchen, in einem Ambiente, dass nicht nur politisch zum Himmel stinkt.