Tobias Grebhan produziert sein Craftbeer in Horn-Lehe. Foto: Bande für Gestaltung Tobias Grebhan produziert sein Craftbeer in Horn-Lehe. Foto: Bande für Gestaltung
Kleine Brauerei

Bier aus Bremen mit Tomate oder Espresso

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Tobias Grebhan produziert sein eigenes Craftbeer und setzt auf ungewöhnliche Kombinationen.

Von Insa Lohmann

Längst hat sich in Bremen neben den großen Marken eine kleine, aber sehr aktive Craftbeer-Szene entwickelt. Einer der Ersten, der in der Hansestadt selbstgebrautes Bier produziert hat, ist Tobias Grebhan. Für den Bremer fing alles mit einer kleinen Brauerei im Schnoor an, wo er seine ersten selbstproduzierten Flaschen verkaufte. Das Interesse für Bier hat der Bremer quasi schon mit in die Wiege gelegt bekommen: Der Vater arbeitete als Braumeister fast 40 Jahre beim Bierkonzern Beck’s.

Doch obwohl Grebhan aus einer Brauerfamilie kommt, stand der Wunsch nach einer eigenen Bierproduktion lange Zeit nicht auf seiner Wunschliste. „Bier herzustellen ist nicht so leicht“, erklärt er. „Die Qualität ist eine echte Herausforderung.“ Als die Craftbeer-Bewegung in den vergangenen Jahren zunehmend aus den USA nach Deutschland schwappte, beschäftigte sich Grebhan immer intensiver mit dem Produktionsprozess und eröffnete eine kleine Manufaktur im Schnoor.

Mehr als 80 verschiedene Kreationen

Die große Nachfrage machte 2016 einen Umzug ins Industriegebiet in Horn-Lehe nötig, wo er seinen Ausstoß inzwischen verdoppelt hat. Trotzdem sei es für kleine Manufakturen schwer, zu wachsen. Das liege vor allem an der Technik. „Man braucht viel Zeit zum Abfüllen“, sagt Tobias Grebhan. Da hätten es große Firmen aufgrund der Ausstattung leichter, die Mengen zu erhöhen. Den Druck, seinen Platz auf dem hart umkämpften Flaschenmarkt zu finden, spürt auch der Bremer.

In Horn-Lehe produziert der Bierbrauer regelmäßig vier feste Sorten, zu denen weitere limitierte Sonderabfüllungen hinzukommen. Mehr als 80 verschiedene Kreationen hat der Bier-Fan inzwischen produziert. Tobias Grebhan experimentiert gerne und versucht, seinen Produkten immer wieder eine besondere Note zu verpassen, um sich von den konventionellen Gerstensäften aus dem Handel zu unterscheiden. So hat er beispielsweise seine Sorte Gevatter Stout, ein Bier mit dunkelschokoladiger Röstmalze, mit einer Prise Espresso verfeinert.

Nachfrage nach New-England-India Pale Ales

Eine besonders ungewöhnliche Sorte hat Grebhan vor zwei Jahren mit „Tomaten Gose“ kreiert: Neben Chili, Roter Bete, Salz und Koriander enthielt die Sonderedition auch Tomate. „Das war ein Bier, das sehr polarisiert hat“, sagt der Bremer Bierbrauer. Auch Gurke hat schon mal den Weg in sein Craftbeer gefunden – „das war gar nicht schlecht“.

Aktuell seien vor allem sogenannte New-England-India Pale Ales stark nachgefragt, berichtet Tobias Grebhan. „Die sind weniger bitter und dafür umso fruchtiger.“ Mit seiner neuen Sorte Hoppos in the Tank greift der Gründer aus Bremen diesen Trend von der Ostküste der USA auf. Selbst trinkt Tobias Grebhan übrigens am liebsten ein gutes Pils. „Das ist schön unkompliziert, aber hat Charakter.“

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