Zugenagelt und abgesperrt: Aufgrund der Schäden, die der Brand verursacht hat, kann zurzeit nicht in dem Revier gearbeitet werden. Foto: Schlie Zugenagelt und abgesperrt: Aufgrund der Schäden, die der Brand verursacht hat, kann zurzeit nicht in dem Revier gearbeitet werden. Foto: Schlie
Schwachhausen

Sonderkommission ermittelt nach Brandanschlag

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Die ersten Reparaturarbeiten laufen - die Ermittlungen nach dem Brandanschlag auf das Polizeirevier dauern an.

Nach dem Brandanschlag auf das Polizeirevier an der Parkallee haben die ersten Reparaturmaßnahmen begonnen. In den nächsten Tagen wird ein Gutachter noch Schadstoffuntersuchungen durchführen. „Aller Voraussicht nach können die Kollegen zumindest den Wachbetreib in dem Revier in zehn bis 14 Tagen wieder aufnehmen“, sagt Franka ­Haedke, Sprecherin der Polizei Bremen.

In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte auf dem Gelände des Reviers in Schwachhausen zwei Einsatzwagen und den Haupteingang der Wache angezündet. Die Feuerwehr konnte die Brände löschen, an den Autos entstand Totalschaden.

Wie die Polizei mitteilt, ist am Sonntagabend auf einer Internetseite ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Darin geben die Verfasser die Brandstiftung zu. Die Autoren beziehen sich nach Angaben der Polizei auf „ … Drei von der Parkbank“, die Anfang Juli von Einsatzkräften in Hamburg im Bereich einer Parkbank festgenommen worden sind.

Ermittler gehen von politisch motivierter Tat aus

Diese drei Beschuldigten stehen im Verdacht, kurz vor der Durchführung eines Brandanschlages gestanden zu haben. Nach ihrer Festnahme wurde in einschlägigen Internetforen der bundesweite Aufruf „Solidarität mit „Den Drei von der Parkbank“ veröffentlicht. Seit dem kam es im Bundesgebiet neben Demonstrationen auch zu Straftaten mit entsprechendem Bezug.

Die Ermittler gehen daher von einer politisch motivierten Tat aus. Auch deshalb hat eine beim Staatsschutz eingerichtete Sonderkommission Anfang der Woche die Ermittlungen aufgenommen. „Man geht von einem politischen Hintergrund aus. Ob die Täter tatsächlich auch die Verfasser des Bekennerschreibens sind, ist Teil dieser Ermittlungen“, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bremen.

Mäurer verurteilt Brandanschlag

Während diese andauern, geht der Betrieb in Schwachhausen fast wie gewohnt weiter – auch wenn das beschädigte Revier vorerst nicht genutzt werden kann. Die Polizei schafft mit einer mobilen Wache vor Ort Abhilfe. Die Beamten sind dort zu den üblichen Öffnungszeiten in der Bürgersprechstunde montags, dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 12 sowie donnerstags von 15 bis 17 Uhr zu erreichen.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) verurteilte den Brandanschlag: „Bei dem nächtlichen Anschlag auf die Polizei sind Grenzen überschritten worden. Wir können von Glück reden, dass niemand verletzt wurde. Ich habe kein Verständnis dafür, dass ausgerechnet diejenigen, die sich für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen sowie unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat schützen, zum Ziel solch feiger Angriffe werden.“

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