„Feucht-fröhlich“ – so lautet die Antwort von Oliver Trey auf die Frage, wie die diesjährige Open Air-Kino-Saison lief.
Der Inhaber der Schlachthofkneipe und Organisator des Freiluftkinos bezieht seine Worte auf das Wetter: „Das war in diesem Jahr nicht so optimal, wir hatten viel Regen.“
Besonders ärgerlich, wenn der in die kurze Saison fällt: Der erste Film wurde dieses Jahr Mitte Juni gezeigt, der letzte Anfang Juli. „2018 hatten wir in der Zeit perfektes Wetter und die Saison lief gut, 2019 war es bescheiden. Kälte und Regen sind fürs Open Air-Kino nicht förderlich. “
Hohe Kosten
Das zeige sich dann auch an den Finanzen. Der Eintritt kostet im Schnitt 5 Euro. Der Großteil davon geht laut Trey an den Verleiher. „Nicht jeder Film trägt sich selbst“, ist seine Erfahrung.
„Es hat schon seine Gründe, dass in vielen Städten kein Open Air-Kino mehr angeboten wird.“
Neben den Gebühren für den Verleih kommen weitere Kosten, wie Miete und Personal, hinzu. Das Angebot finanziert sich laut Trey quer mit Einnahmen aus dem Verkauf von Essen und Getränken sowie anderen Veranstaltungen und Sponsoren.
Fußball als Hilfe
So habe in den vergangenen Jahren auch das Public Viewing zu Europa- und Weltmeisterschaften die Vorführung der Filme mitfinanziert.
Die Arena am Schlachthof war zu den Spielen stets voll und entsprechend gut lief auch der Verkauf von Getränken und Essen.
Neue Location gesucht
Doch auch nach einer mittelmäßigen Saison wie dieser will das Team der Schlachthofkneipe weiter machen und sucht eine andere Location. 2020 wollen sie gerne noch am Schlachthof bleiben, für 2021 können sie sich einen anderen Kinosaal unter freiem Himmel vorstellen.
So hätten die Organisatoren ausreichend Zeit, um den neuen Ort zu erproben. „Wir hätten gerne einen größeren Veranstaltungsort, wo wir Filme zeigen, die viele Leute schauen wollen“, sagt Trey.
Neue Formate geplant
In die Arena am Schlachthof passen ihm zufolge zwischen 350 und 400 Leute. Es gebe aber Filme, bei denen die Nachfrage noch größer sei. Zudem plant das Team neue Formate und kann sich zum Beispiel eine Mischung aus Live-Musik und Kino vorstellen.
„Es wäre toll, wenn wir in Findorff bleiben könnten, wir würden aber auch in andere Stadtteile gehen“, sagt Trey.
Klassiker bleiben auch 2020
2020 geht es nach bewährtem Konzept weiter. So setzt das Team bei der Filmauswahl auch auf die Meinung des Publikums und fragt nach Ideen.
„Ganz neue Filme können wir meistens gar nicht ranholen. Dafür benötigt man zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Vorführtagen und das können wir nicht leisten. Auch technisch ist nicht alles möglich“, erklärt Trey.
So setzt das Team der Schlachthofkneipe auf etwas ältere Filme und Klassiker. In diesem Jahr liefen zum Beispiel „A Beautiful Mind“, „Russendisco“, „School of Rock“, „Beverly Hills Cop“ oder auch „Saturday Day Night Fever“.