Diesmal gibt‘s was auf die Ohren: Im Kindermuseum in den Räumen der Weserburg wurde die neue Ausstellung Klangträume eröffnet. Laut, leise, hoch, tief, schnell, langsam – was Töne können, wie der Mensch sie wahrnimmt, darauf reagiert und sie überhaupt produziert wollen die Macher „allen Menschen ab vier Jahren“ näherbingen.
Ob Resonanztisch, Röhrenorgel, Monochord, Riesenspieluhr, Hüpftöne oder ein 100 Meter langes Echorohr: die Besucher können Aspekte wie Lautstärke, Klangfarbe, Rhythmus oder Tonhöhe nicht nur hören und am eigenen Leib erfahren, sondern auch produzieren.
Buddelschiff und Badewanne
Sogar ein Buddelschiff gibt es: „Kinder spielen gerne mit Wasser und nebenbei lernen sie beispielsweise noch, dass der Ton tiefer wird, wenn sie mehr Flüssigkeit auffüllen“, sagt Silke Rosenthal, Kunstpädagogin vom Kek Kindermuseum.
Dass vor allem kleine Besucher im Übereifer auch mal über die Strenge schlagen, ist bekannt: „Ab und zu muss man aufpassen, dass die Kinder nicht ganz in die Wanne klettern“, sagt Kunsthistorikerin Eva Vonrüti-Moeller.
Bremer Stadtmusikanten sind ebenfalls dabei
Ganz neu ist die Installation des Bremer Soundkünstlers Riccardo Castagnola „Wo ist der Esel?“. Anlässlich des 200. Geburtstages der Bremer Stadtmusikanten hat er einen Tisch konzipiert, an dem die Besucher die Geschichte der Märchenfiguren mit Geräuschen nachspielen können.
Die aktuelle Ausstellung, die bis zum 1. März läuft, muss allerdings einige Einschränkungen erdulden: Weil das Museum mehr Lagerfläche benötigte, wurden die Räume verkleinert. Jetzt gibt es die Mitmachausstellung auf rund 230 Quadratmetern – was zur Folge hat, dass vier Stationen aus Platzgründen nicht aufgebaut werden konnten.
Das Kek Kindermuseum ist ein gemeinnütziger Verein, der in Bremen jedes Jahr eine Mitmachausstellung realisiert, Projektwochen an Schulen durchführt. Das Budget für die Ausstellung in der Weserburg beträgt rund 70.000 Euro. 10.000 Euro zahlt die Stadt Bremen dazu, der Rest wird aus Eintrittsgeldern und Spenden bestritten.
Infos zu „Klangträume. Musik, Geräusch und Klangerlebnis“ auf weserburg.de oder kek-kindermuseum.de
Nicht weit entfernt liegt die Hochschule Bremen im hammerharten Problemquartier
Ganz in der Nähe der Weserburg, quasi nur drei oder vier Ecken weiter, hatte ein 64-Jähriger ein ganz besonderes Klangerlebnis in seiner Wohnung in der Großen-Johannis-Straße, an der die Hochschule Bremen in der Neustadt inmitten des großen Problemquartier in ihrem Umfeld liegt. Ein 45-Jähriger Nachbar beschallte ihn mit Musik und wurde vom älteren zur Ruhe ermahnt. Daraus entwickelte sich ein Streitgespräch in dessen Verlauf der Ältere den Jüngeren mit Reizgas von seinem Balkon aus besprühte. Der Streit verlagerte sich daraufhin in den Hausflur, wo der Ältere dem Jüngeren mit einem Hammer gegen den Kopf schlug. Der musste daraufhin in eine Klinik zur Behandlung.