Sie hatten Anfragen von einem anderen Einkaufszentrum in Bremen und sogar aus Berlin, aber Bärbel und Dieter Kock wollen Vegesack treu bleiben: Und so findet auch in diesem Jahr der Vegesacker Kunstherbst im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus statt. „Wir wollen etwas für die Kultur in Vegesack tun und den Standort stärken“, sagt Dieter Kock.
Das Konzept des Kunstherbsts habe sich in den vergangenen Jahren etabliert und sorgt dafür, dass sich Künstler aus ganz Deutschland und darüber hinaus für die Veranstaltung anmelden. „Wir mussten auch in diesem Jahr wieder Bewerben absagen“, so Kock. Bis zu 100 Bewerbungen haben sie bekommen, etwas mehr als 50 Personen können am 17. November ausstellen.
Doch nicht nur die Zahl der Bewerber ist groß, auch das Publikum erscheint zahlreich: Im vergangenen Jahr fand der Kunstherbst erstmals im Bürgerhaus – zuvor was das Haven Höövt der Austragungsort – statt und zog um die 600 Besucher an.
Publikum gibt Votum für Kunstpreis ab
Die Künstler bekommen jeweils eine eigene Fläche zugewiesen, auf der sie ihre ganz eigene Kunst präsentieren können. Bei der Auswahl achten Dieter und Bärbel Kock auf eine gewisse Bandbreite: Malerei, Skulpturen, Objekte, digitale Kunst und Fotografie sind unter anderem vertreten. Die Aussteller kommen aus Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Österreich. Mit Silke Agena, Jürgen Geier und Elisabeth Schuller-Köster sind auch drei Träger des Kunstpreises dabei.
Dieser soll auch in diesem Jahr wieder vergeben werden. Das Publikum wählt dabei unter allen Werken den Favoriten aus. Der Preis wird dann direkt beim Kunstherbst am Nachmittag gegen 16.45 Uhr überreicht. Neben dem vom Künstler Jens Banerjee gestalteten und vom Beirat gestifteten Glas-Preis erhält der Gewinner noch 250 Euro. Die Besucher wiederum, die sich an der Wahl beteiligen, können Eintrittskarten zu verschiedenen Veranstaltungen im Bremer Norden gewinnen.
Lobende Worte für Konzept des Kunstherbsts
Die beiden Organisatoren wollen den Künstlern – insbesondere auch dem jüngeren Nachwuchs – eine Plattform geben, um sich fernab von den hohen Kosten, die oftmals bei Galerien anfallen, zu präsentieren. „Die sollen hier richtig verkaufen können“, sagt Bärbel Kock. Zudem sei der Kunstherbst auch zum Netzwerken geeignet.
Auch Malte Prieser, Geschäftsführer des Kulturbüros Bremen-Nord, freut es, dass das Atelier Kock mit der Ausrichtung des Kunstherbsts in Vegesack, im Bürgerhaus, bleibt. „Es braucht solche Kulturmotoren wie Familie Kock“, so Prieser. Er lobte auch das Konzept des Kunstherbsts: „Es geht darum, dass tolle Künstler ihre Kunst zeigen und sie verkaufen wollen, um davon leben zu können.“
Der Vegesacker Kunstherbst findet in diesem Jahr am kommenden Sonntag, 17. November, von 11 bis 17 Uhr, im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kirchheide 49, statt. Der Eintritt kostet 3 Euro. Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt wird die Veranstaltung um 11 Uhr mit einem Grußwort eröffnen.