Wer die Nordseeküste mag, wird die dänische Insel Fanø lieben. Nur eine kurze Fährfahrt von Esbjerg entfernt, findet man auf dem Eiland kilometerlange Sandstrände, eine reizvolle Natur und Erholung pur. Genau der richtige Ort für einen entspannten Familienurlaub, oder um endlich einmal den hektischen Alltag hinter sich zu lassen
Dänemark steht für hygelligen Urlaub am Meer und das gilt auch für Fanø. Nur um die hundert Meter vom über zehn Kilometer langen Strand entfernt, findet man in den Dünen versteckt zahlreiche Ferienhäuser. Der ideale Ort Ort für Familien. Während für die Kinder das Meer Hauptattraktion und Dauerbrenner zugleich ist, kann man oft schon im eigenen Garten besondere Naturerlebnisse machen: Kaninchen und Fasane sind häufig und kommen mitunter bis auf die Terrasse. Und selbst Rehe lassen sich mit etwas Glück im Garten beobachten.
Ein Riesenspaß: Mit den Blokarts kann man über den weiten Strand von Fanø flitzen. Wie man die flotten Segler fährt, hat man in wenigen Minuten gelernt.Fotos: Bollmann
Fanø verfügt über eine malerische Landschaft
Ohnehin ist die malerische Landschaft und die beschaulichen Ortschaften von Fanø (wie etwa das als schönste Dorf Dänemarks ausgezeichnete Sønderho) für Ausflüge und Radtouren wie geschaffen. Vorausgesetzt man kann den Nachwuchs von einem Abstecher überzeugen. Schließlich gibt es am Strand doch schon so viel zu entdecken: Baden, Sandburgen bauen, Drachen steigen, Muscheln sammeln stehen ohnehin auf dem Programm und spätestens beim Bernstein suchen packt dann meist auch die Erwachsenen das Sammelfieber. Schließlich ist der Strandabschnitt oberhalb von Sønderho ein echter Hotspot für Sammler des fossilen Harzes.
Etwas weiter nördlich am Strand von Rindby geht es deutlich sportlicher zu: Hier steigen nicht nur „kleinen“ sondern auch die großen Drachen der Kite-Surfer in die Höhe, die mit ordentlicher Geschwindigkeit und oft waghalsig anmutenden Sprüngen übers Meer flitzen.
Auf dem Wasser sind auch die Surfer unterwegs, die allerdings auch am weitläufigen Strand ordentlich Konkurrenz bekommen: Blokarts heißen die flotten Flitzer, mit denen man einen Riesenspaß haben kann. Nach einer kurzen Einweisung hat man schnell gelernt, was zu beachten ist, um mit den kleinen Seglern sicher seine Runden drehen zu können.
Naturerlebnisse kommen auf Fanø nicht zu kurz
Aber auch die Naturerlebnisse kommen auf der Insel nicht zu kurz, wenn man sich zum Beispiel bei einer Wattwanderung oder einer Robbensafari zeigen lässt, wie die Austernfischer die Herzmuscheln aus dem Wattboden locken und wie schnell die sich wieder eingraben können oder was die Wattwürmer im Boden jetzt eigentlich genau machen.
Und dann sind da natürlich auch noch die Seehunde und Keggelrobben, von denen man alleine auf der Sandbank am Galgenriff südwestlich von Sønderho bis zu 700 Exemplare beobachten kann. Da man sich den Raubtieren allerdings nicht zu sehr nähern darf, sollte man daher am besten ein Fernglas im Gepäck haben. Das kann man dann auch gleich für die Beobachtung der vielen Watvögel nutzen. Schließlich gibt es nicht nur um die 500.000 Austernfischer im Wattenmeer, es ziehen dort auch 10 bis 12 Millionen Vögel durch. Und auf Fanø kann man nicht selten über 20 Seeadler beobachten.
Fanø ist bei deutschen Touristen beliebt
Fanø erfreut sich übrigens besonders bei deutschen Touristen einer großen Beliebtheit. Während des Sommers kommen fast 50 Prozent der Urlauber aus Deutschland und im Herbst und Winter sind es sogar 75 Prozent, schätzt Tourismuschef Poul Therkelsen: „Dann kommen viele Gäste aus Hamburg und dem Norden, die vor allem ihre Ruhe haben wollen.“ Besonders erfreulich ist für ihn, dass die meisten Gäste immer wieder kommen. „Wir haben viele, viele Stammgäste“, freut sich Therkelsen. Selbst viele der Jugendlichen, die irgendwann keine Lust mehr auf die Insel hätten, kämen später doch wieder – wenn sie selber Kinder hätten.
Die allermeisten Touristen verbringen zwar ihren kompletten Urlaub auf Fanø, dabei lohnt es sich in jedem Fall auch einen Tag für Ribe einzuplanen. Die älteste Stadt Dänemarks. verfügt nämlich nicht nur über eine sehr schöne Altstadt, sondern auch über das große Wikingerdorf Ripa (ribevikingecenter.dk/de/), mit einer ganzen Reihe von rekonstruierten Gebäuden und vielen Nutztieren. Dort erfährt man viel über das Leben der Nordmänner und das Leben vor 1.300 Jahren. Und auch für Kinder gibt es dort viel zu entdecken und mitzumachen. Besonders Sehenswert ist zudem das in der Nähe gelegene, neue Wattenmeerzentrum (vadehavscentret.dk/de/), wo man an vielen interaktiven Stationen einen tiefen Einblick in die Natur des Wattenmeeres erhält.
Auf Fanø gibt es viele Ferienhäuser
Abgesehen von der Hochsaison in den Sommerferien ist es eigentlich kein Problem eine Unterkunft auf Fanø zu finden, denn die Vermietung von Ferienhäusern hat in Dänemark eine lange Tradition. So findet man neben Appartements sowie kleinen Hotels vor allem eine riesige Auswahl an Häusern für Klein- und mehrere Familien, Gruppen und Paare.
Einen guten Überblick über das Angebot findet man zum Beispiel bei Danibo (danibo.dk) in dessen Katalog 675 Objekte auf Fanø zu finden sind. Aber auch bei Europas führendem Ferienhausanbieter Novasol (novasol.de) findet sich eine große Auswahl.
Weitere Informationen zum Urlaub auf Fanø findet man unter visitfanoe.de im Internet und zu Ferien in Dänemark unter visitdenmark.com
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Wer lässt sein Auto auf eine Insel bringen, um mit dem Bus zu fahren?
Strandsegeln kann man auch in St.-Peter-Ording in Deutschland ebenso gut. Dort darf man auch mit dem Auto auf den Strand. Beides geht auch auf der dänischen Insel Römö, von der man dann auch die Autofähre nach List auf Sylt nutzen kann. Auf der Überfahrt kann man sogar zollfrei einkaufen und nebenher noch Seehunde auf den Sandbänken in der Nordsee anschauen. Das ist sinnvoller, als mit der Bundesbahn und dem Autozug, über den Hindenburgdamm, von Niebüll nach Sylt zu fahren. Denn hier bezahlt man den Strandbus mit, den man dafür umsonst nutzen darf und der lediglich die Nebenstrecken bedient.