Weihnachten in Franken – spontan fällt einem der weltberühmte Christkindlesmarkt von Nürnberg oder das Weihnachtspostamt in Himmelstadt ein.
Dabei hat die Region noch viel mehr zu bieten: nostalgische Märkte, Weihnachtsromantik zwischen Fachwerk und Lichterglanz, tief verwurzelte Traditionen und alte Weihnachtsbräuche.
Klöpfeln – eine alte Tradition
Wer hat sie nicht in Erinnerung, die Horden von Kinder, die vor ein paar Wochen – geschminkt und verkleidet – bei Einbruch der Dämmerung durch die Nachbarschaften zogen, an jede Haustür klopften und nach Süßem verlangten?
Halloween in Deutschland: Ein Trugschluss wäre jetzt, zu glauben, dass das Von-Tür-zu-Tür-gehen der Kinder eine Erfindung der modernen Süßwarenindustrie sei. Schließlich zogen im Süden der Republik schon lange vorher Kinder an Weihnachten von Haus zu Haus und ließen sich ihre Darbietungen versüßen.
Ein beliebter Weihnachtsbrauch in Franken war noch vor 100 Jahren die sogenannte „Klopferzeit“: Kinder liefen damals durch die Straßen, schlugen mit einem hölzernen Hammer an die Läden der Häuser und baten unter Aufsagen von Versen oder gesungenen Liedern um eine Gabe.
Erst Barbels- dann Tannenbäume
Das Klöpfeln war sehr verbreitet, hat eine lange Geschichte und ist gut erforscht. 1909 war das Klöpfeln nur noch in 45 Orten ganz Bayerns lebendig. Mittlerweile gilt es als ausgestorben.
Heute noch lebendige Bräuche sind hingegen das Schmücken mit Barbarazweigen und der Barbelsbaum: Am Barbaratag (4. Dezember) werden in Franken Barbarazweige (Flieder-, Holunder-, Fichten- oder Kastanienzweige) in Vasen gestellt. Blühen sie zu Weihnachten, verheißen sie Glück und Segen, so heißt es. Früher schmückte man sie mit Rosen und Lilien aus Papier.
Die etwas größeren Zweige wurden Barbarabaum genannt, in Nürnberg „Barbelsbaum“, und waren mit Zuckerwaren, Äpfeln und Nüssen behängt – ganz zur Freude der Kinder. Die Barbelsbäume galten noch lange als Ersatz für den in Franken vielerorts als preußisch abgelehnten Weihnachts-Tannenbaum. Der Tannenbaum nämlich hat nur langsam an Boden gewonnen.
In Nürnberg hat er sich ab zirka 1860 verbreitet und galt erst später in Franken als fest etabliert.
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