Rekorde, Rekorde, Rekorde: Die 56. Sixdays Bremen haben es in sich. Bereits am fünften Tag in Folge fiel der 500-Meter-Bahnrekord: Dieses Mal setzten Wim Stroetinga und Nico Selenati (Team Sail Bremerhaven) mit 27,192 Sekunden ein Zeichen.
Im Sprinterwettbewerb meldete sich Robert Förstemann eindrucksvoll zurück und unterbot seine Spitzenzeit aus dem Vorjahr mit 8,688 Sekunden. „Die neue Bahn hat sich gelohnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir je so viele Rekorde während eines Sechstagerennens erlebt haben“, so der Sportliche Leiter Erik Weispfennig.
De Ketele/Politt eine Reifenbreite vorn
Kenny De Ketele und Nils Politt (Team Schulenburg) gehen derweil als Führende ins Finale. Dahinter folgt Rückkehrer Theo Reinhardt mit Teamkollege Morgan Kneisky (Team SWB). Auf Platz drei stehen Andreas Graf und Marc Hester (Team Datagroup). Das Duo sicherte sich im letzten Rennen des Abends die nötigen Punkte, um in der Nullrunde zu bleiben und den Anschluss an die Spitze zu halten.
Insgesamt stehen sechs Teams in der Nullrunde und haben somit noch Chancen auf den Gesamtsieg. „Wir haben eine unglaublich kampfbetonte große Jagd gesehen. Die Mannschaften schenken sich nichts. Das wird ein sehr spannendes Finale am Dienstag“, sagt Weispfennig.
DePauw/Rohde gewinnen kleine Jagd
Im Verlauf des Abends wurde Moreno De Pauw feierlich verabschiedet. Der 28-Jährige beendet nach dieser Saison seine aktive Karriere. Und der Belgier will es nochmal wissen – schließlich fehlt ihm noch ein Sieg auf der Bremer Bahn: Mit dem Gewinn der kleinen Jagd machten er und Partner Leon Rohde (Team AVM) einen wichtigen Schritt in Richtung Podium.
Spannend bleibt es auch im Sprinterwettbewerb: Dank seiner Bestzeit im Zeitfahren führt Robert Förstemann das Gesamtklassement weiter an. Sein stärkster Kontrahenten Tomás Bábek liegt punktgleich auf Rang zwei.
Für Nervenkitzel sorgten am Montag die Fahrer des Andy-Kappes-Cups: Ein Sturz im Madison sorgte am Vormittag für das vorzeitige Rennende für die Niederländer Mark Groeneveld und Nick Schelvis. Die Führung im U19-Wettbewerb halten die Dänen Frederik Erringsø und Mathias Møller Jørgensen.
Jedermänner und -frauen setzen Glanzlichter
Zum fünften Mal starteten Jedermänner und -frauen im Rahmen der Sixdays Bremen. Nach zwei spannenden Halbfinals am Freitag und Samstag, fand am Montagabend das große Finale von „Dein Rennen“ in der ÖVB-Arena statt. „Es war so spannend wie nie. Nach meiner Einschätzung aus den Vorläufen hätten je vier Frauen und Männer den Sieg einfahren können“, so Bernd Rennies, Koordinator des Rennens.
Mit einer Zeit von 11.477 Sekunden verwies Stefanie Annika Wasmundt die Konkurrenz auf die Plätze. „Die Polizeibeamtin aus Itzehoe ist seit Jahren in der Jedermannszene aktiv und kennt den Bahnradzirkus – sie hat sich hier stark präsentiert“, sagt Rennies.
Im Männerfeld hatte Vorjahressieger Marcel Laurenz klar die Nase vorn. Der ehemalige Radsportprofi ist heute im Amateursport erfolgreich aktiv und bewies mit einer Zeit von 09.297 Sekunden seine Klasse. Besonders beeindruckt zeigte sich Rennies auch von dem 15-jährigen Jasper Schröder, der ebenfalls unter der magischen Grenze von 10 Sekunden blieb: „Jasper ist im Perspektivkader des Bunds Deutscher Radfahrer. Dem traue ich durchaus zu, dass wir ihn irgendwann mal im Profifeld auf der Bahn wiedersehen.“
Paracyclerin Raphaela Eggert über 3000-Meter erfolgreich
Stefanie Wasmundt startete anschließend in einer 3000-Meter-Verfolgung gegen Paracyclerin Raphaela Eggert. Die 27-Jährige Eggert ist seit einer Krebserkrankung in Kindertagen halbseitig gelähmt. Ihr bisher größter Erfolg war eine Silbermedaille bei der Paracycling-Straßenweltmeisterschaft 2017.
Das Duell in der ÖVB-Arena konnte sie für sich entscheiden. Heute Abend (Einlass 18 Uhr) geht es für die Profis in die letzte Nacht. Die Siegerehrung ist für 23.15 Uhr vorgesehen.
Weitere Infos: sixdaysbremen.de