Auf der hellen abgegrenzten Erdfläche sind an einigen Stellen dunkle Flecken erkennbar. Auf diesen liegen kleine weiße Scheiben. Im Gesamten markieren sie die Überreste des Grundrisses eines etwa elf mal vier Meter großen Hauses.
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Unterhalb einer Überschwemmungskante konnten Hinweise auf ein weiteres, noch älteres Haus gefunden werden. Foto: Schlie
Die Besonderheit: Das Haus hat dort vermutlich im fünften oder sechsten Jahrhundert nach Christi Geburt gestanden, wie Uta Halle, Leiterin der Landesarchäologie Bremen erklärt.
Gefunden wurden diese und andere Überreste an einer Grabungsstelle in der Nähe des Mahndorfer Bahnhofes.
Verrottete Holzpfosten hinterlassen Hinweise
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Grabungstechniker Jan Geidner beim Vermessen einzelner Punkte der Ausgrabungen. Foto: Schlie
„Die weißen Punkte markieren die Mitte von Hauspfosten. Wenn die Häuser nicht mehr benötigt wurden, sind die Holzpfosten in der Erde verrottet und haben dunkle Flecken hinterlassen“, erklärt Halle.
Wenige Meter entfernt ist unterhalb einer Überschwemmungskante der Umriss eines weiteren, noch älteren Hauses markiert.
„Das ältere Haus stammt vermutlich aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert und wurde nach der Überschwemmung daneben neu gebaut“, sagt Halle.
Anschluss an Fernhandelsnetz
Aber auch die kleineren Funde liefern Erkenntnisse: „Basalt gibt es hier nicht“, sagt die Archäologin und zeigt ein gefundenes Bruchstück.
„Es handelt sich um ein Stück eines Basalt-Lava-Mahlsteins. Vermutlich war diese Stelle an das Fernhandelsnetz angeschlossen und der Mahlstein wurde weit gehandelt.“
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Verzierungen auf Scherben können darüber informieren, aus welcher Zeit sie stammen. Foto: Schlie
Der Basalt stamme aus der Eifel. Den Weg zurückgelegt habe er vermutlich über einen Weserarm, der an Mahndorf vorbeiführte.
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