In vier Wochen will der Bremer Landesverband der Umweltorganisation BUND in der Hansestadt ein Experiment wagen. Dann startet er ein Pfandsystem mit Plastikschüsseln für Restaurants und Suppenküchen. Wer dort sein Essen bestellt und es nach Hause oder ins Büro mitnehmen möchte, leiht sich im Restaurant für zehn Euro solch eine Schüssel. Gibt er sie später zurück, bekommt er seine zehn Euro wieder.
Behälter besorgt die Umweltorganisation
Mehrere Restaurants und Suppenküchen haben schon zugesagt, einige prüfen letzte Details. Die Markthalle 8 etwa erwägt, zum Start 200 Behälter zu bestellen, die Kaffee Quartier Kantine will wohl mit 100 Gefäße loslegen. Auch die Wache 6 beteiligt sich an dem Experiment, ebenso zwei, drei Suppenküchen. Weitere Betriebe sollen folgen.
Die Pfandbehälter besorgt der BUND. Er bezieht sie von der Stuttgarter Gesellschaft Recircle und leiht sie dann den Restaurants, Suppenküchen und Imbissen – ebenfalls gegen zehn Euro Pfand je Stück. Zudem zahlt der BUND Recircle eine Miete, zumindest für die ersten sechs Monate. Danach müssen die Restaurants für die Miete aufkommen. So plant es die Umweltorganisation.
Förderung vom Bundesumweltministerium
In der Schweiz versorgt Recircle schon den Handelsriesen Coop mit Pfandbehältern, der neben Supermärkten auch 182 Restaurants und Take-away-Stationen betreibt. „Das Projekt kam bei unseren Kunden so gut an, dass eine Einführung in der ganzen Schweiz der einzig logische Schritt war“, erklärt Kaspar Wittwer, der Leiter der Coop-Gastronomie.
Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich der BUND zunächst auch in Bremen und später vielleicht darüber hinaus. Das Bundesumweltministerium fördert das Bremer Projekt, da es hilft, Einweggeschirr zu vermeiden.
Ziel: In zwei Jahren mehr als 60 Betriebe
Dass die Pfandbehälter aus Plastik sind, begründet der BUND mit den besonderen Anforderungen. Sie müssen bruchsicher und für die Mikrowelle geeignet sein, stapelbar und leicht zu reinigen. Glas, heißt es beim BUND, sei zu schwer.
In Berlin läuft ein ähnlicher Versuch, den der Verein Life organisiert. Bis zum Jahr 2022 wollen Umweltorganisationen in Bremen und Berlin mehr als 60 Gastronomiebetriebe dafür gewinnen.
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