Beirat stimmt Plänen für neues Quartier am Hafen zu

Noch einmal zur Sprache kam im Beirat im Sitzungssaal des Ortsamtes der Planungsstand zum Haven-Höövt-Gelände. Eingeladen waren dazu in einer Sitzung Ende Januar Stadtplanerin Linda Velte vom Bauamt Bremen-Nord und vom Investor Wesbau-Geschäftsführer Max Zeitz. Der Stadtplanerin zufolge soll das ursprünglich elfgeschossige Packhaus nun auf neun Stockwerke beschränkt werden.

Laut Zeitz soll im März mit dem Abriss des Haven Höövt über einen Zeitraum von drei Monaten begonnen werden. Das geplante Hotel bekomme 154 Zimmer, die Kita sei für 80 bis 120 Kinder vorgesehen und 140 Wohnungen sollen gebaut werden.

Verärgert über die Planungen zeigte sich in der öffentlichen Aussprache Claus Jäger vom Deutschen Schulschiffverein. In seinen Augen hat sich das Bauamt Bremen-Nord über die Belange des Denkmalschutzes, die inhaltlichen Vorgaben für die städtebauliche Entwicklung sowie die Erfahrungen mit Hochhäusern in sozialen Brennpunkten hinweggesetzt, ließ er den Beirat in einem Schreiben wissen.

Kirsten Löffelholz neu im Beirat

Der Beirat stimmte bei einer Gegenstimme von Gordon Wirth (FDP) den vorgelegten Planungen zu. „Einwendungen aus der öffentlichen Auslegung, die zu einer Änderung der Planung führen, sind dem Beirat erneut vorzulegen“, heißt es im Beschluss. Außerdem sei der historische Auelauf zu erhalten. Die Wirtschaftsförderung Bremen oder eine Nachfolgerorganisation habe den Lauf zu unterhalten.

Am Montag, 30. Dezember, verstarb 64-jährig das Beiratsmitglied Wilfried Sulimma (SPD). Mit einer Gedenkminute gedachten die Beiratsmitglieder und die Besucher seiner. Sulimma gehörte seit Ende Juni 2007 bis zu seinem Tod dem Beirat an. Seinen Platz im Beirat hat nun Kirsten Löffelholz eingenommen.

CDU möchte die Kneipe „Muddy“ erhalten

Weiter stellte Tim Kettler von BPW Stadtplanung den Bebauungsplan Fährer Flur mit Neubau einer Kita und Schule vor. Vorgesehen ist ihm zufolge eine zweizügige Grundschule mit Möglichkeit zu einer Dreizügigkeit. Die Kita mit Mensa ist laut dem Planer 100 Kinder in vier Gruppen vorgesehen. Der Baumbestand bleibe erhalten, war Kettler wichtig. Der Beirat stimmte den Planungen ohne Gegenstimme zu.

Die CDU-Fraktion stellte einen Antrag zur Erhaltung der Traditionskneipe „Muddy“. Darin fordert der Beirat Vegesack, die Kneipe in der jetzig bestehenden Form, mit einem nachhaltigen Konzept und am bisherigen Standort zu erhalten. Lösungen sollen laut Antrag mit der Wirtschaftsförderung und dem Senator für Kultur erarbeitet werden. Eine dauerhafte Schließung des Lokals wäre für den Bereich des Vegesacker Bahnhofs ein großer Verlust und eine vergebene Chance, den Stadtteil attraktiver zu gestalten, heißt es weiter.

Der Beirat beschloss, die Immobilie möglichen Nutzern übergangsweise kostenfrei von der Wirtschaftsförderung als Eigentümerin zur Verfügung zu stellen. Auch sollen die drei senatorischen Behörden für Kultur, Wirtschaft und Finanzen mit ins Boot geholt werden.

von Friedrich-W. Armbrust

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